Das hier gezeigte Geschiebe ist in jeder
Hinsicht ein Glücksfall.
Zum einen sind Orbiculite sehr selten. Zum anderen ist dieses
Kugelgestein unverwittert, fest und hat ein farbige,
detailreiche Zeichnung in den Orbiculen.
Weiterhin hat das Stück eine menschenfreundliche Größe. Es ist
groß genug, um ein schönes Gefüge mit vielen Orbiculen zu
präsentieren und es ist klein genug, um mit vertretbarem Aufwand
bewegt zu werden.
Die Größenfrage ist alles andere als banal. Ein kleines
Geschiebe zeigt möglicherweise nur einige wenige Orbicule oder Teile
davon, was keine rechte Freude aufkommen läßt.
Ein Geschiebe dagegen, das auch nur doppelt so groß wie dieses
hier ist, wiegt schon mehrere hundert Kilo. Da werden Sie auch mit einer
Schubkarre nichts und allein der Transport geht ins Geld. Von
einem Schnitt oder gar der Politur nicht zu reden.
Dieses Stück hier ist einfach perfekt. |
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Das obere Bild zeigt das Geschiebe kurz nach dem Fund.
Auf der Abschlagsfläche zeichnen sich die rundlichen Orbicule
weniger deutlich ab als auf der angewitterten Außenseite.
Das Gestein hatte ursprünglich die Maße von etwa 50 x 40 x 27 cm.
Es wurden dann in der Uni Hamburg einige Scheiben abgeschnitten
und poliert. Eine solche Scheibe sehen Sie unterhalb.
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Die folgenden Bilder zeigen einen Ausschnitt des Gefüges.
Auffällig ist die braune Zeichnung, denn sehr viele Kugelgesteine sind
keineswegs bunt,
sondern eher schwarz-weiß.
Schöne farbige Varianten
wie diese hier kommen nicht oft vor. |
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Auffällig ist, daß die Orbicule überwiegend aus
radialstrahlig gewachsenen Mineralen aufgebaut sind. Ein äußerer
Saum mit der oft vorhandenen konzentrischen Zeichnung ist nur dünn, teilweise scheint er
zu fehlen. Die Orbicule weisen einen biotitreichen Kern oder eine biotitreiche Zone um den innersten Kern auf. Das Orbiculmaterial
selbst ist überwiegend Feldspat, vermutlich Alkalifeldspat. Quarz
ist in kleinen Körnern zu finden, scheint jedoch in der Matrix
zwischen den Orbiculen etwas häufiger zu sein. Da mir keine
Untersuchung des Gesteins vorliegt, muß ich es bei diesen Angaben
belassen, was aber die Schönheit des Fundes nicht beeinträchtigt.
Dieser Orbiculit konnte bisher keinem Anstehenden in Skandinavien
zugeordnet werden.
Seine Herkunft von dort steht wegen des Fundortes (Kiesgrube in
der Nordheide) außer Zweifel.
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Summary:
This rock was found by Mrs. Polewka in 1984
in a gravel pit in Northern Germany, near the town of
Buxtehude. All rocks from this locality are glacial boulders
from the North so there is no doubt about the origin of the
orbicular rock. It is from somewhere in Sweden, Finland,
Norway or the Baltic Sea. The exact locality is unknown.
While most orbicular rocks are of black and white colour, this
one here consists mainly of brownish feldspar.
The core and a thick layer of radial grown feldspar are
dominating each orbicule. The cores are of biotite and
feldspar. The shell is only a small rim - very thin and
sometimes hard to see.
The amount of quartz is very low. This rock is probably of
monzonitic or dioritic composition. Unfortunately no analysis
of this rock is available. The texture shows no close
similarity to any known orbicular rock. The elongated large
orbicule at the lower left is 10 cm long (second picture). |
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