Das Vorkommen liegt in Småland, westlich von Målilla, südlich von
Järnforsen.
Das Anstehende befindet sich im Wald und ist frei zugänglich.
Dieser Aufschluß gehört zu den geologischen Schätzen Schwedens und
steht unter Schutz.
Versuchen Sie auf keinen Fall, dort etwas abzuschlagen. Sie
machen sich strafbar.
Die folgenden Bilder wurden mir freundlicherweise von Frau Erika
Holmwall
(Kultur & Fritidskontoret, Hultsfred)
zur
Verfügung gestellt. |
|
|
Das Gestein steht an zwei Stellen flach am Waldboden an.
Die Erosion hat an
den exponierten Stellen
zur Auswitterung der weicheren Minerale geführt.
 
|
|
|
Der Orbiculit von Slättemossa ist seit langem bekannt. Die ersten
Beschreibungen stammen von Holst & Eichstätt (1884) sowie von
Backström (1894). Eine aktueller und lesenswerter Text zu diesem
Gestein erschien 2006: |
|
|
Anders Lindh - Helena Näsström: Crystallization of orbicular rocks
exemplified by the Slättemossa occurrence, southeastern Sweden
(Geol.
Mag. 143 (5), 2006, pp. 713–722. © 2006 Cambridge University Press)
Aus diesem Text stammen die petrographischen Details, die hier
genannt sind. |
|
Das Gestein ist ein Quarz-Monzodiorit.
Die Orbicule in diesem Vorkommen zeigen alle einen ähnlichen
Aufbau. Sie bestehen jeweils aus einem Kern und mehreren Schalen.
Die Kerne der Orbicule bestehen aus kleinen Kristallaggregaten,
die direkt aus der magmatischen Schmelze hervorgegangen sind und
monzodioritische Zusammensetzung aufweisen. In diesem Orbiculit
sind keine Xenolithe oder Großkristalle als Kerne beobachtet
worden.
Die Schalen der Orbicule zeigen eine charakteristische Dreiteilung
im Aufbau. Die innerste Schale, die sich in einer unscharfen
Übergangszone aus dem Kern entwickelt, hat eine mafische
Zusammensetzung, ist also reich an dunklen Mineralen - überwiegend
Amphibol und untergeordnet Biotit. Sie hat eine durchschnittliche Breite von
etwa 3 - 8 mm und geht in einem scharfen Kontakt in die mittlere,
helle Schale über. Diese helle Schale besteht zu großen Teilen aus
Plagioklas. Ihre Stärke liegt zwischen 3 und 10 mm.
Diese mittlere, helle Schale geht in eine dritte, wiederum dunkle
(mafische) Schale über. Dieser Übergang ist graduell und nicht
scharf. Die dritte Schale ist wiederum etwa 3 - 8 mm dick.
Aus den Nähe sieht das im Handstück dann so aus:
|
|
 
|
An dieser Stelle sei nochmals darauf
hingewiesen, daß die hier gezeigten Handstücke aus dem
Jahre 1892 stammen und in der Nordischen Sammlung in
Greifswald fotografiert wurden.
Die Schalenaufteilung im Detail:
 |
|
Die Minerale in diesem Gestein,
hauptsächlich Plagioklas, Amphibol und Biotit sind durchgehend
alteriert (umgewandelt). Es finden sich zusätzlich noch
geringer Menge Alkalifeldspat, Quarz, Epidot, Chlorit und andere
Minerale.
Viele der Orbicule zeigen kräftige Deformationen. Die
Gesteinsschmelze war offensichtlich während des plastischen
Stadiums der Orbicule in Bewegung und es gibt Hinweise, daß Teile
der noch fließfähigen Matrix zwischen den Orbiculen ausgepreßt
wurden.
Die nächsten Handstücke zeigen diese Deformationen:
 
|
  |
Die unterschiedliche Verwitterung verschiedener Minerale zeigt das
letzte Bild.
Die mittlere, felsische Schale leistet sichtbar größeren
Widerstand.
Die hellen Minerale stehen hervor, die dunklen Minerale sind
kräftig vertieft.
Auch diese Probe stammt aus Greifswald.
  |
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen
bedanken, die mir behilflich waren, die Informationen zu
Slättemossa zusammenzutragen.
Das sind in alphabetischer Reihenfolge:
I. Hinz-Schallreuter (Greifswald),
E. Holmwall (Hultsfred, Schweden)
J. Koppka (Greifswald)
A. Lindh (Lund, Schweden)
R. Vinx (Hamburg)
Summary: This rock is located in Småland in Southern Sweden,
nearby Järnforsen. The occurence lies in a forested area and the
outcrop is strictly protected. This is one of Swedens most famous
rocks.
This orbicular rock is of monzodioritic composition and shows a
black and white texture.
The cores are clusters of small crystals which derives directly
from the magmatic melt. This rock shows no cores with large
crystals or xenolitic fragments. The minerals of the core are
plagioclase, a little K-feldspar and quartz
The typical feature of this rock are three shells. The inner one
is of mafic composition with a considerable amount of hornblende
an some biotite. The transition from the core to the first shell
is gradually. With a sharp contact the second shell follows. It is
of felsic composition, that means in this case: mostly plagioclase,
which is sericitized. The transition to the third shell – again of
mafic composition - is gradually. The outer shell contains again
amphibole (30-35%), biotite and a little epidote.
The contact between the outer shell and the matrix is sharp.
The minerals of the matrix are mostly plagioclase, microcline and
quartz. Amphibole and biotite are about 20% of the matrix.
Due to weathering the rocks surface is partly eroded. The last
picture shows this clearly. The mafic minerals are gone and the
more resistant plagioclase juts out.
The specimen as shown here are old ones. They were taken in the
years between 1890 and 1895 by Cohen & Deecke. These specimen are
part of the collection “Nordische Sammlung” at the University of
Greifswald. The pictures were taken there.
All petrographic data are taken from:
Anders Lindh - Helena Näsström: Crystallization of orbicular
rocks exemplified by the Slättemossa occurrence, southeastern
Sweden
(Geol. Mag. 143 (5), 2006, pp. 713–722. © 2006 Cambridge
University Press)
A special thank to Mrs. Erika Holmwall (Hultsfred) for
pictures from the outcrop and
to Mr. Anders Lindh (University of Lund) for his help with
informations about the rock.
|
|
|
|