2.3 Basaltische Gesteine:
Ähnlich wie beim Quarz können basaltische Gesteine sowohl aus dem Norden
(z.B. Basalt von Schonen) als auch aus dem Süden (Böhmisches
Mittelgebirge) kommen. Sie sind unter Umständen zumindest makroskopisch
nicht voneinander zu unterscheiden. Hesemann (1975) spricht in diesem
Zusammenhang von „Doppelgängern“ (S. 151). Beim Verdacht auf ein
südliches Geröll empfiehlt es sich, auf weitere typische südliche
Gerölle zu achten (z.B. Lydite).
Ein sehr charakteristischer Vertreter aus dem Böhmischen Mittelgebirge
hat eine dichte, tiefschwarze, splittrig brechende Grundmasse. Darin
befinden sich zahlreiche bis 1,5 cm große idiomorphe
Augiteinsprenglinge. Auf der hell, teilweise graubraunen („verrosteten“)
verwitterten Gesteinsoberfläche treten die Augiteinsprenglinge deutlich
hervor und sind teilweise herausgewittert. Diese Gesteine werden auch
als „Tephrit“ bezeichnet. Basalte von Schonen tendieren eher zu einer
dünnen hellgrauen Verwitterungsrinde (Schüller, Müller 1937).
Das Bild zeigt einen Basalt aus Böhmen, der nordöstlich von Berlin in
Hohensaaten an der Oder gefunden wurde.
(Sammlung Kottner)
 
(Ein Tephrit ist ein Gestein aus der Basaltgruppe, das mehr als
10 % Foide (Feldspatvertreter) enthält und einen Olivingehalt von unter
10 % aufweist. Bei einem höheren Olivingehalt spricht man von Basanit.)
2.4 Konglomerate:
Es
gibt sowohl „nördliche“ als auch „südliche“ Konglomerate. Teilweise sind
sie nicht voneinander zu unterscheiden, teilweise gibt es typische
Vertreter, welche leicht zuzuordnen sind. Ein klassisches nördliches
Geschiebe ist zum Beispiel das „Digerberg-Konglomerat“. Ein bekanntes
südliches Geröll ist das sog. „Třemošnakonglomerat ?“
*)
(Genieser
1953).
Charakteristischer Weise befinden sich in südlichen Konglomeraten neben
zahlreichen Quarzgeröllen (insb. Milchquarze) auch Lyditgerölle. Diese
Lydite können klein („Stecknadelkopf“) oder relativ groß
sein. Solche Konglomerate werden als „Quarz-Lyditkonglomerate“ bezeichnet
und stammen aus Böhmen.
Das Bild zeigt ein solches Konglomerat, das wir beide auf einer
Exkursion in der Nähe von Calau bei Cottbus gefunden haben.
 
Mehr Bilder von diesem böhmischen Konglomerat finden Sie hier:
Ein besonders leicht zu erkennender Vertreter der böhmischen
Konglomerate hat eine gelblichbraune Grundmasse, die durch den
Einschluss zahlreicher kleinster Quarzkörner „schaumig“ aussieht. Dieses
Geröll wurde von Genieser (1955) als „Tertiärquarzit?“ *) bezeichnet.
*) Die
Fragezeichen stammen von Genieser und werden wegen der korrekten Zitation
beibehalten. Anm. Bräunlich
Literatur
Bennhold W 1940 Zwei neue Vorkommen südlicher Kiese in der Umgebung von
Berlin bei Zossen und Fürstenwalde/Spree - Zeitschrift für
Geschiebeforschung und Flachlandgeologie 16: 20-30, Leipzig.
Genieser K 1953 Einheimische und südliche Gerölle in den
Deckgebirgsschichten von Dobrilugk - Geologie 2: 35-57, Berlin
Genieser K 1955 Ehemalige Elbeläufe in der Lausitz - Geologie 4:
223-279, Berlin.
Grahmann R 1934 Bemerkungen über das Auftreten von Basalt- und
Phonolithgeröllen in Norddeutschland - Zeitschrift für
Geschiebeforschung und Flachlandgeologie 10: 163-166, Berlin.
Hesemann J 1975 Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen -
Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Krefeld.
Schüller A, Müller H 1937 Über Geschiebe südlicher Herkunft aus der
Umgebung von Berlin - Zeitschrift für Geschiebeforschung und
Flachlandgeologie 13: 28-39, Leipzig.
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