Kugelnorit aus Romsås (Norwegen):
Das Vorkommen von Romsås liegt in Südnorwegen in der Nähe der Stadt Askim.
Der Orbiculit befindet sich am Rande einer Nickellagerstätte, deren Abbau
bereits vor längerer Zeit eingestellt wurde. Die Ausbildung der Orbicule, also
insbesondere ihre Größe, hängt, so Meyer 1989, vom Abstand zum Kontakt mit dem
umgebenden Gneis ab. Dicht am Kontakt sind die Orbicule am größten, erreichen
aber nur maximal 8 cm. Weiter weg vom Kontakt werden die Orbicule kleiner, um
allmählich in den normalen Norit überzugehen.
Im abgebildeten Handstück sind die Orbicule knapp 5 cm groß und ausgesprochen
dunkel.
Sie bestehen fast ausschließlich aus Orthopyroxen (Enstatit), der grob
radialstrahlig kristallisiert ist.
Ein Kern ist nur ab und zu gut erkennbar. Gelegentlich finden sich sulfidische
Vererzungen in diesen Kernen.
Es gibt nur eine Schale, die aus einem sehr dünnen Saum ganz außen um die
Orbicule besteht. Sie ist im Schnittbild zu erkennen.
Der Plagioklas befindet sich überwiegend als weiße Zwickelfüllung in der
Grundmasse zwischen den Orbiculen.
Bronzefarbener Biotit hüllt viele der Kugeln auf der Außenseite ein. Wie in so
manchen anderen Orbiculiten sind auch hier diese Biotitumhüllungen nur wenig
belastbar. Der Orbiculit verliert entlang der Biotitschichten Orbicule, so daß
die Oberfläche etliche leere Mulden aufweist.
Schnitt durch die Orbicule:
Das Gestein ist im Original noch dunkler als hier abgebildet!
Unter sehr starker Beleuchtung erscheint der
Pyroxen etwas transparent und zeigt dann eine braune Farbe.
Weitere Minerale, die in der Matrix gefunden wurden, sind Apatit und
Quarz. In der Literatur zu diesem Gestein wird für den Pyroxen die
Bezeichnung "Bronzit" benutzt. Nach der heutigen Klassifikation ist dieser
Name außer Gebrauch und sollte durch die Bezeichnung "Orthopyroxen" bzw.
"Enstatit" ersetzt werden.
Summary:
This orbiculite crops out nearby nearby Askim in the Southern of
Norway. It is the most peculiar rock of all orbicular rocks here. It consists
mainly of orthopyroxene (enstatite) and plagioclase. A rock of plagioclase and
pyroxene (more than 90 % orthopyroxene) is called a noritic rock.
The orbicules of this rock are smaller than in acidic or intermediate rocks.
Their diameter doesn’t exceed 8 cm, most of the orbicules are smaller. The size
of the orbicules depends on the distance to the surrounding gneiss. Close to the
contact the orbicules are bigger than in a distance from the contact. Between
the normal noritic rock and the well developed orbicular texture the size of the
orbicules increases gradually.
The cores of the orbicules – if discernable at all – consist of single crystals
of pyroxene or plagioclase.
The orbicules consist of radial grown coarse enstatite. The shells are only a
thin rim at the outside. The matrix between the orbicules consists of
plagioclase, biotite and apatite. Quartz also occurs. The biotite lies in thin
layers around the orbicules. The strength of this biotite layers are low. That’s
why some orbicules at the surface of the specimen are missing.
The space between the orbicules is filled with plagioclase which is easy to
recognise by its light colour. Nearly no pyroxene can be found in the matrix.