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Rödö-Rapakiwis:
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Rödö-Rapakiwis: Kurzfassung
Gesteine aus dem nordschwedischen Rödömassiv sind dann sichere
Leitgeschiebe, wenn sie folgende Merkmale aufweisen:
Gerundete Feldspäte (Ovoide) mit Durchmessern von mindestens 1,5 cm,
viele erreichen Durchmesser von 2 cm und mehr. Die Ovoide sind teilweise von
Plagioklas gesäumt, oft ohne jeden Saum oder auch mit einem dünnen Kranz von
graphischen Verwachsungen umgeben.
Dazu auffällig große (3 - 5 mm) gerundete Quarze, die weiß, hellgrau,
transparent oder auch hellblau sind. Sie sind zusammen mit den großen
Ovoiden das wichtigste Merkmal der Gesteine von Rödö.
Zu den großen Quarzen kommen viele kleine Quarze in der Grundmasse. Sie
können körnig aussehen oder auch länglich-kommaförmig. Die kleinen
Quarze sind nur mit einer 10fach vergrößernden Lupe sicher zu erkennen,
deshalb ist eine Bestimmung dieser Gesteine ohne starke Lupe in der Regel
nicht möglich.
Die Farbe des Alkalifeldspats und damit des ganzen Gesteins reicht von
blaß fleischfarben über hellrötlich, orange bis ziegelrot. Die tiefroten
Formen sind nur dann Leitgeschiebe, wenn mindestens ein Teil der Ovoide
einen Plagioklassaum aufweist. Intensiv rote Rapakiwis
ohne deutliche Plagioklassäume sind
keine Leitgeschiebe, da sie auch aus Nordingrå oder aus dem
südlichen Åland (Hammarudda) stammen können.
Kalzit ist in vielen, aber keineswegs in allen Gesteinen von Rödö
enthalten. An der Oberfläche von Geschieben sind kleine Löcher sehr viel
wahrscheinlicher als weißer Kalzit, da dieser meist ausgewittert ist. Im
Inneren der Steine ist der Kalkspat dagegen meist gut erhalten.
Da Kalzit hin und wieder auch in ähnlich aussehenden Nordingrå-Rapakiwis
vorkommt, wird seine Bedeutung für die Zuordnung zum Herkunftsgebiet von
Rödö generell überschätzt. Kalzit ist eine Ergänzung der Bestimmung,
keinesfalls ist er allein ein sicheres Merkmal für ein Herkunftsgebiet,
vor allem dann nicht, wenn die runden Feldspäte (Ovoide) fehlen.
Neben den auffälligen Gefügen mit den runden Feldspäten kommen im
Rödö-Gebiet auch andere Gefügeformen vor - so wie in jedem anderen
Rapakiwipluton. Die regionale Zuordnung solcher Gesteine ist nur
teilweise möglich, Einzelheiten siehe bei den ausführlichen
Beschreibungen.
Häufige Rödö-Rapakiwis sehen so aus:
1. Rötliche Form mit Ovoiden, die heller als die Grundmasse sind:
Blasse Variante davon:
Einzelheiten im Gefüge:
Ziegelrote Varianten:
Nahaufnahme der ziegelroten Form mit Plagioklassaum