Orbiculit von Virvik (Finnland):
Dieses Gestein ist eine der geologischen Attraktionen Finnlands.
Das weiße Mineral ist Plagioklas, die dunklen Bestandteile sind
überwiegend Biotit.
Im Bruch sehen Sie die Plagioklasverzwilligung.
(Auf den spiegelnden Spaltflächen, erkennbar in der
Großaufnahme)
Die beiden rechten Orbicule im oberen Bild sind durch die Mitte
geschnitten.
Man sieht deutlich, daß die inneren Bereiche den kleinen Orbiculen
gleichen. Sie konnten
unter
günstigen Bedingungen
viele weitere Schalen anlagern.
Vereinzelt erreichen die
großen Orbicule
Durchmesser von mehr als 25 cm.
In den äußeren Bereichen der Orbicule finden
sich überall Anlösungen. Die Kugelgebilde
waren ursprünglich größer und büßten einen Teil der Schalen wieder
ein. Vermutlich wurde das durch Aufschmelzungen von
nachströmendem, heißen Magma verursacht.
Unterhalb noch eine Aufnahme einer anderen, etwas dunkleren Probe
aus Virvik.
Sie zeigt ausschließlich die fein gezeichneten Schalen, da der
Schnitt durch den Außenbereich der Orbicule geht. Das dunkle
Mineral ist Biotit, der in kleinen Schuppen tangential
angelagert wurde.
In der Zwischenmasse, der Matrix, finden
sich vor allem drei Minerale. Plagioklas, Kalifeldspat
(als
Mikroklin) und Quarz.
Dies gilt jedoch nicht für die Orbicule, die arm an Quarz sind
und überwiegend aus Plagioklas, wenig
Alkalifeldspat und Biotit bestehen.
Für einen Granit ist der Quarzanteil ebenso wie der an
Kalifeldspat zu niedrig.
Lahti (2005) bezeichnet diesen Orbiculit auf der Basis eines
R1- R2 Diagramms als Syenodiorit.
Im QAPF-Schema ist dieses Gestein sehr wahrscheinlich ein Monzodiorit.
Vom Orbiculit aus Virvik gibt es noch eine bräunlich getönte Variante.
Bei
Meyer (1989,
Seite 188) finden sich folgende Angaben zum Modalbestand:
Die folgende Zeichnung stammt
aus gleicher Quelle (Meyer 1989).
Sie zeigt den schematischen Aufbau der großen Orbicule von innen nach
außen.
Die folgende Skizze des Vorkommens von
Virvik stammt aus:
LAHTI, 2005: Orbicular Rocks in Finland. GTK, Espoo, Finland
Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers: