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Nr. 1:
Ignimbrit mit reichlich hellbraunen Flammen. Zwei Sorten
Feldspäte: hellbraune und fast weiße. Kein Quarz. Dieser Typ
gehört zur Gruppe der "Älvdalen-Porphyre" mit dunkler Grundmasse und
hellen Flammen. Sie kommen bei Älvdalen und an anderen Stellen
nordwestlich und nördlich vom Siljansee vor.
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Nr. 2:
Rotbrauner Porphyr mit wenigen Einsprenglingen.
Zwei Feldspäte:
Der hell fleischfarbene ist vermutlich der Alkalifeldspat. Die
gelbgrauen Einsprenglinge mit den dunklen Kernen werden dann die Plagioklase sein. Kein
Quarz.
Die Grundmasse ist schlierig.
Das kann ein Ignimbrit sein, muß aber nicht. Die Inhomogenitäten in der
Grundmasse (nur in der Vergrößerung zu sehen) können auch auf
Fließbewegungen im Magma zurückzuführen sein.
Einzelne dunkle Minerale, makroskopisch nicht bestimmbar.
Das Gestein ähnelt auf den ersten Blick dem Bredvad-Porphyr, der in
Dalarna in großer Ausdehnung vorkommt. Im Unterschied zum typischen
Bredvad sind hier aber die Alkalifeldspäte deutlich heller als die
Grundmasse. Auch sind die Schlieren in der Grundmasse nicht typisch für
Bredvad-Porphyre.
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Nr. 3:
Dunkelbraune, dichte Grundmasse mit zwei Sorten Feldspäten: rötlich
fleischfarben die Alkalifeldspäte, blaßweißlich die Plagioklase. Viele
kleine Flecken von dunklem Mineral. Kein Quarz.
Wenige, aber gut zu erkennende Ignimbritstreifen. Das ist kein
Grönklitt, denn dieser hat überwiegend nur eine Sorte Feldspäte (Plagioklase).
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Nr. 4:
Ignimbrit. Die für Ignimbrite charakteristischen Flammen, also ehemalige
Bimsfladen, die im noch weichen Zustand flachgedrückt wurden, sind nur
in der Vergrößerung gut zu erkennen.
Es ist wichtig, genau darauf zu achten, ob sich diese Schlieren um die
Kristalle / Fragmente herum legen oder ob es sich um
Deformationsstreifen handelt. Wenn Deformation vermutet werden muß, ist
das Gestein kein Ignimbrit. Die Gefüge von kleinkörnigen Augengneisen
werden gern mit Ignimbriten verwechselt. In diesem Stück hier ist
zusätzlich oben links ein sehr unauffälliges, gerundetes Porphyrstück
eingelagert. Damit ist die Bezeichnung "Ignimbrit" zusätzlich
abgesichert, denn Fragmente von mitgerissenem Gestein sind für
Ignimbrite typisch.
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Nr. 5:
Einsprenglingsreicher Porphyr aus Dalarna. Typischer geht's nicht.
Das Gestein enthält zwei Feldspäte. Die Alkalifeldspäte sind hell fleischfarben und
zum Teil
rissig.
Die Plagioklase sind deutlich grünstichig, teilweise grau.
Auffallend viele von ihnen sind perfekt idiomorph, d.h. sie zeigen rechteckige Umrisse. Der grüne Farbton ist auf Alteration (Umwandlung in
der Abkühlungsphase des Gesteins unter Wasseranwesenheit)
zurückzuführen. Insbesondere der Ca-reiche Plagioklas (= Anorthit) ist
alterationsempfindlich. Vergrünte Feldspäte sind praktisch immer
Plagioklase.
Vereinzelt sehr kleine Quarze. Die Grundmasse ist sehr feinkörnig, aber
nicht dicht.
Ein enger Verwandter befindet sich hier weiter unten:
Nr. 16.
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Nr. 6:
Quarzfreier Porphyr mit dunkelbraungrauer Grundmasse und zwei Sorten
Feldspäten. Auch hier wieder vergrünte Plagioklase, dazu hellere
Alkalifeldspäte. In diesem Porphyr sind beide Feldspäte teils idiomorph,
teils zerbrochen.
Viele kleine, unscharf begrenzte Flecken dunkler Minerale, bei denen
es sich um Chlorit oder Hornblende handeln dürfte. Das ist aber nur im
Dünnschliff genauer erkennbar .
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Nr. 7:
Dieser Porphyr hat eine rotbraune, feinkörnige Grundmasse und enthält
keinen Quarz.
Die Feldspäte sind nicht ganz einfach zu bestimmen. Entweder sind die
hellen Kristalle Alkalifeldspäte, die teilweise die vergrünten
Plagioklase umwachsen haben oder das Gestein enthält überwiegend nur
Plagioklas, der dann stark vergrünte, anorthitreiche Zonen aufweist, die
sich nach der Alteration deutlich abheben. Makroskopisch ist das nicht
zu entscheiden. Trotzdem sieht auch dieser Porphyr ganz typisch nach
Dalarna aus. Der grüne Streifen unten rechts ist ein mit Epidot gefüllter Riß. Das Gestein enthält
keine sichtbaren Hinweise auf eine ignimbritische Entstehung.
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Nr. 8 ist kein Porphyr.
Zwar haben wir ein porphyrisches Gefüge vor uns, aber dieser Stein ist
ein Dolerit (= Diabas), gehört also zur Gruppe der
Basalte.
Der Grünton betrifft hier die Grundmasse ebenso wie die kleinen
Einsprenglinge und ist wiederum auf die Alteration des Plagioklas'
zurückzuführen. Vergrünte Dolerite / Basalte werden auch ganz
allgemein als "Grünstein" bezeichnet.
In diesem Gestein ist Plagioklas der einzige Feldspat.
Der Rest besteht aus dunklen Mineralen. Im
Streckeisendiagramm liegt dieses Gestein im Feld 10, während alle
anderen auf dieser Seite gezeigten Geschiebe aus dem Feld 3 (Rhyolithe/Granite)
stammen.
In der Vergrößerung kann man deutlich sehen, daß die Plagioklase
schlanke Tafeln sind. Einige liegen an der Oberfläche quer und wirken
deshalb flächig.
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Nr. 9:
Schönes, für die Porphyre aus Dalarna typisches Gefüge: Zwei Feldspäte, dichte
Grundmasse, wenig dunkle Minerale, kein Quarz.
Dieser Porphyr dürfte wiederum ein Ignimbrit sein. Dafür sprechen die
Schlieren (Flammen) am oberen Rand. Die linke ist dunkelbraun, die rechte deutlich
heller.
Die rötlich-fleischfarbenen Feldspäte dürften die Alkalifeldspäte sein,
die gelblichen die Plagioklase. Letztere wirken frisch und kaum
alteriert, da keine Grünfärbung erkennbar ist. Bei beiden Feldspäten
gibt es idiomorphe Kristalle ebenso wie zerbrochene.
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Nr. 10:
Ausgesprochen viele Einsprenglinge in dichter Grundmasse, kein Quarz.
Viele kleine Butzen dunkler Minerale, die fleckig grün aussehen.
Für die Entscheidung, wie viele Feldspäte es hier gibt, muß man genau
hinschauen. Es gibt eine Vielzahl kleiner, grünlich
verfärbter und meist unregelmäßig geformter Einsprenglinge. Dazu weiße
bis hellgraue Kristalle, die etwas größer sind, aber mengenmäßig zurücktreten.
Die Grünfärbung der kleineren Einsprenglinge ist ein starker Hinweis auf Alteration.
Sehr wahrscheinlich sind sie die Plagioklase, denn diese sind
alterationsempfindlich. Die helleren und etwas größeren Einsprenglinge
sind dann vermutlich die Alkalifeldspäte. An einigen Stellen
sieht man in diesen hellgrauen Kristallen auch weiße Flecken und kurze Streifen -
das wären dann die perthitischen Entmischungen, die es nur im Alkalifeldspat
gibt.
Das sind zwar nur Indizien, die aber zum durchschnittlichen
Mineralbestand von Porphyren passen. Für eine genauere Bestimmung müßte man einen Dünnschliff machen, was
aber in diesem Fall etwas viel Aufwand wäre.
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Nr. 11:
Dieses Geröll gleicht auf den ersten Blick der Nummer 10. Schaut man
genauer hin, zeigen sich einige Unterschiede. Im Gegensatz zu Nr. 10 haben
wir hier zwei farblich gut abgesetzte Gruppen von Feldspäten: Grüngraue
Kristalle einerseits und tendenziell etwas größere, die weißlich-rötlich
bis hellbraun erscheinen. Wie in allen anderen Beispielen hier werden
die rötlichen sehr wahrscheinlich die Alkalifeldspäte und die
grünlichgrauen die Plagioklase sein.
Der Anteil der dunklen Minerale ist deutlich geringer als im Beispiel
darüber. Das gilt ebenso für die Packungsdichte der Einsprenglinge. Die
Grundmasse ist braun und dicht (= keine Mineralkörner erkennbar).
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Nr. 12:
Brauner Porphyr mit nur wenigen Einsprenglingen. Durch das Gefüge ziehen
sich farbige Linien. Das dürften Risse sein. Die grünlichen enthalten Epidot. Die rötlichen
Verfärbungen wird sehr wahrscheinlich auf die Abscheidung von Hämatit zurückgehen.
Solche Rotverfärbung beiderseits von Rissen kann man in feldspatreichen
Gesteinen oft
beobachten. In diesen Rissen zirkulierte heißes Wasser, das auf beiden Seiten der Spalten Mineralumwandlungen
auslöste.
Auch die dunklen Minerale in diesem Gestein sehen ziemlich angegriffen
aus. Vermutlich ist auch hier der ehemalige Biotit zum
Alterationsprodukt Chlorit umgewandelt worden.
Der Pfeil im Bild zeigt auf ein gerundetes (= angeschmolzenes)
Quarzkorn. Es trifft nicht zu, daß die Porphyre in Dalarna grundsätzlich
quarzfrei sind. Es gibt Ausnahmen, die immer wieder vorkommen. Weiter
unten sehen Sie davon noch mehr.
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Nr. 13:
Einsprenglingsarmer Porphyr. Die rötlich gefärbten Einsprenglinge
(Alkalifeldspäte) sind gegenüber den grünlichen (Plagioklase) in der
Mehrzahl, Im Gegensatz zu den bisher gezeigten Porphyren hat dieser hier
eine sichtbar feinkörnige Grundmasse. Kein Quarz, mäßig viel dunkle
Minerale.
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Nr. 14:
Dieser kräftig rote Porphyr hat ebenso wie Nr. 13 eine feinkörnige
Grundmasse.
Ins Auge fallen jedoch die gelblich-rötlichen bis fleischfarbenen
Alkalifeldspäte. Vermutlich enthält auch die Grundmasse mit ihrem
intensiv roten Farbton viel Alkalifeldspat. Die Plagioklase sind in der
Minderzahl und zeigen wie so oft eine grüngraue Färbung, die auf
Alteration (mit Epidotbildung) zurückgeht.
Kein Quarz, wenig dunkle Minerale.
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Nr. 15:
Dieses Exemplar ist richtig bunt. Rötlich der Alkalifeldspat, grau und
grünlich die Plagioklase.
Links von der Bildmitte ist ein
perfekt quadratischer Alkalifeldspat, der grün verfärbte Ecken hat.
Dieses Detail findet man noch an anderen Stellen. Möglicherweise ist
dort Plagioklas vorhanden, der stärker alteriert wurde, als die sonst im
Gestein verteilten Plagioklase, die eher grau sind.
Auch hier ist die Grundmasse feinkörnig und Quarz fehlt.
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Nr.16:
Dieser Porphyr ähnelt stark der
Nr. 5. Auch hier
finden wir reichlich Einsprenglinge von Alkalifeldspat (rötlich) und
Plagioklas (grüngrau). Allerdings scheinen hier die Kalifeldspäte etwas
stärker vertreten zu sein. Die Farbe der Grundmasse ist ebenfalls etwas
kräftiger als bei Nr. 5.
Links unten im Bild sind zwei Kalifeldspäte verwachsen, die einen
gemeinsamen Kern aus grüngrauem Plagioklas haben.
Kein Quarz erkennbar, feinkörnige Grundmasse.
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Nr. 17:
Dies ist wiederum ein Ignimbrit. Die ehemaligen Bimsfladen sind hier
kaum abgeflacht.
Es gibt in Dalarna sogar Varianten, in denen fast runde Gebilde in die
Grundmasse eingelagert sind
(Beispiel).
Die rötlichbraunen Schlieren sind im Gegensatz zur dichten
Grundmasse feinkörnig.
Die Feldspatbestimmung ist hier nicht ganz einfach. Eigentlich gibt es
nur eine Sorte und die ist weiß. Einzelne Einsprenglinge zeigen zwar
eine randliche, etwas rötliche Verfärbung, aber es scheint sich nicht um
eine separate Feldspatgeneration zu handeln
In einem solchen Gestein mit insgesamt heller Gesamtfarbe und so wenig
dunklen Mineralen sind Alkalifeldspäte als dominierende Einsprenglinge sehr viel
wahrscheinlicher als Plagioklase. Das ist aber nur eine
Vermutung, denn sichere Kennzeichen für Alkalifeldspat, wie zum Beispiel
perthitische Entmischungen, fehlen. Vergleichen Sie dazu auch den
nächsten Porphyr.
Kein Quarz.
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Nr. 18:
Ein Porphyr, der ebenfalls arm an Feldspateinsprenglingen ist. Es gibt
nur eine Sorte Feldspäte, analog zu Nr. 17. Im Gegensatz zu diesem sind
aber hier in die für Alkalifeldspäte typischen, rot verfärbten Risse zu
sehen. Dazu kommen in Ansätzen auch weiße perthitische Entmischungen.
Ausgesprochen interessant sieht die Grundmasse in der Vergrößerung aus.
Das Gestein ist durchzogen von Mengen haarfeiner, heller Linien, die von
ihrer Gestalt her stark an die flachgedrückten Fladen aus Bims erinnern,
die viele Ignimbrite kennzeichnen. Allerdings sind hier die Abmessungen,
insbesondere die Dicke, ungewöhnlich klein. Letztlich kann ich nicht
sicher sagen, worum es sich handelt. Es könnten auch dünnste Lagen
vulkanischer Asche sein, was ebenfalls für eine ignimbritische Entstehung spräche.
Sicher ist die Herkunft: Dalarna.
Kein Quarz.
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Nr. 19:
Dieser Porphyr ähnelt scheinbar dem nächsten (Nr. 22), zeigt aber bei
genauem Vergleich einige Unterschiede. Der wichtigste ist: diese Porphyr
enthält reichlich Quarz. Im Bild zeigen die weißen Pfeile auf einige der
gerundeten Quarzkörner. Dieses Gestein könnte aus dem Gebiet um Särna
(im Nordwesten von Dalarna)
kommen und wäre dann einer der Särna-Quarzporhyre. So richtig ähnlich
sieht er diesen meiner Meinung nach aber nicht. Es könnte gut sein, daß
dieses Exemplar hier aus dem südlicheren Vulkanitgebiet in Dalarna kommt
und trotzdem Quarz führt.
Neben dem Quarz fallen in Nr. 19 noch mehrere Xenolithe
(Fremdgesteinsbruchstücke) auf.
In der
Bildmitte unten ist einer, ebenso rechts unten. An letzterem kann
man sehr schön sehen, wie sich die Kristalle der
Grundmasse um das Porphyrbruchstück herumlegen. So ein Detail zeigt, daß der Xenolith
bereits fest war, als er zusammen mit der
kristallführenden Vulkanasche abgelagert wurde.
Die Feldspäte zeigen zwei Färbungen. Die etwas größeren mit dem
rötlichen Farbton sind gewiß die Alkalifeldspäte. Die kleineren, fast weißen
könnten ebenfalls Alkalifeldspäte sein. Auszuschließen ist aber nicht,
daß es sich um Plagioklase handelt. Sie zeigen zwar keine
Alterationsverfärbung, allerdings muß es auch nicht in jedem Porphyr zur
Vergrünung der Plagioklase kommen. Ein Zerbrechen des Steins könnte Aufschluß
geben. Sofern man dann polysynthetische Verzwilligungen auf den
Spaltflächen der weißen
Einsprenglingen fände, wären diese die Plagioklase.
Dazu ist mir aber dieses kleine Stück zu schade und so bleibt
die Frage nach dem Status der weißen Einsprenglinge offen.
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Nr. 22: (Reihenfolge geändert, um besser
vergleichen zu können)
Die Porphyre 19 und 22 sind ein gutes Beispiel dafür, daß man immer
genau hinschauen sollte.
Auf den ersten Blick ähneln sie sich sehr. Unter der Lupe zeigt sich
aber, daß Nr. 22 keinerlei Quarz enthält. Die Alkalifeldspäte sind
wiederum rötlich bis fleischfarben.
Die zweite Sorte der Feldspäte zeigt allerdings schon eine beginnende
Grünverfärbung. Damit sind dies offensichtlich die Plagioklase.
Xenolithe fehlen in 22 ebenfalls.
Zusätzlich sind die Farben der Grundmassen
verschieden.
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Dieses Vergleichsbild zeigt die beiden Gefüge (19 und 22) direkt
nebeneinander.
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Nr. 20:
Von allen hier gezeigten Dalarna-Porphyren enthält dieser hier den
meisten Quarz. Gleichzeitig unterscheidet er sich grundsätzlich von den Särna-Quarzporphyren.
Wie man sieht, gibt es neben den vielen
quarzfreien Porphyren auch einige mit Quarz - zusätzlich zu denen bei Särna.
Das Gefüge ist geprägt von rötlich-fleischfarbenen Alkalifeldspäten, die
teils idiomorph, teils angeschmolzen oder zerbrochen sind. Die größeren
der Alkalifeldspäte zeigen eine Ausrichtung, die vermutlich auf
Fließbewegungen im Magma zurückgeht.
Weniger auffällig sind kleine, gelblichgraue Einsprenglinge. Das dürften
die Plagioklase sein.
Die Quarze sind überwiegend gerundet und korrodiert.
Hier finden Sie einen Ausschnitt, der die
Quarzkorrosion in stärkere Vergrößerung zeigt.
Das Gestein enthält keinerlei dunkle Minerale.
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Nr. 21:
Auch dieser Porphyr zeigt sein schönes Gefüge erst unter der Lupe.
Insgesamt gibt es nur wenige blaßweiße bis leicht rötliche
Einsprenglinge, bei denen es sich um die Kalifeldspäte handeln dürfte.
Daneben finden sich einige wenige, kleine und graue Einsprenglinge,
vermutlich die Plagioklase.
Die Grundmasse ist dunkelbraun und dicht. Entlang einiger Risse ist hier
die Umwandlung des umgebenden Materials durch Fluide während der
Abkühlung des Gesteins sichtbar (= Alteration).
Auffallend sind Mengen winzigster, streifenförmiger Einlagerungen. Sie
könnten ein Hinweis auf eine ignimbritische Entstehung sein.
Dunkle Minerale gibt es nur spärlich. Quarz ist nicht vorhanden.
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Nr. 23:
Ein ausgesprochen schöner Ignimbrit mit einem für Dalarna ungewöhnlichem
Farbspiel.
Die meisten Ignimbrite in Dalarna haben eine dunkle Grundmasse, in der die
charakteristischen Flammen als hellere Streifen eingelagert sind. Hier
ist es umgekehrt: Die Grundmasse ist heller, die flachgedrückten Fetzen
von halbverfestigtem Gestein sind dunkler.
Das Gestein enthält keinerlei sichtbaren Quarz und fast keine dunklen
Minerale. Die Feldspäte zeigen zwei schön unterscheidbare Gruppen. Die
blaßrötlichen werden die Alkalifeldspäte sein. Damit dürften die hellen,
fast weißen Kristalle die Plagioklase sein.
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Nr. 24, Ansicht von vorn:
Wieder ein dunkler Porphyr. Dieses Stück ist ein Blyberg-Porphyr bzw.
kommt diesem sehr nahe.
Das Geschiebe enthält viele Feldspateinsprenglinge von meist heller
Farbe, teils idiomorph, teils zerbrochen. Kein Quarz, keine dunklen
Minerale.
Ab und zu findet man Hinweise auf die Entstehung, denn auch dieser
Porphyr ist ein Ignimbrit. Allerdings sind die charakteristischen
Flammen nur spärlich im Gestein enthalten. Im Bild oben zeigt sich eine
einzelne Schliere mit hellbrauner Farbe. Das Bild unterhalb zeigt das
gleiche Stück von der anderen Seite. In der unteren Ansicht fehlen alle
Hinweise auf eine ignimbritische Entstehung.
Damit will ich nur zeigen, daß die Schwankungen im Gefüge schon
innerhalb eines kleinen Geschiebes recht groß sein können. Man sollte
daher mit präzisen Herkunftsangaben vorsichtig umgehen, es sei denn,
eine ganze Fülle von speziellen Merkmalen ist in einem Gestein
vorhanden.
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Nr. 24, Ansicht von hinten: Beschreibung siehe oberhalb.
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Nr. 25:
Letztes Stück: Wieder ein Ignimbrit.
Die Grundmasse ist hier braun und etwas
heller als bei den meisten Ignimbritgeschieben. Trotzdem ist auch dieser
Vertreter typisch für Dalarna: Die Schlieren sind reichlich vorhanden und
heller als die Grundmasse. Die Einsprenglinge sind teils idiomorph,
teils zerbrochen. Das Gestein zeigt keine Deformationen.
Anmerkungen zu den hier abgebildeten 25 Geschieben:
Die Proben sind so ausgewählt, daß die Vielfalt der Porphyre in Dalarna
erkennbar wird.
Die meisten dieser Porphyre zeichnen sich durch gut entwickelte Einsprenglinge aus.
Damit ist ein Kriterium zur Unterscheidung gegenüber
den Porphyren aus Småland genannt. Die Einsprenglinge (=
Feldspatkristalle) sind in den Gesteinen aus Dalarna häufig besser entwickelt und
zeigen oft, aber nicht immer, idiomorphe Umrisse. Auch zerbrochene Kristalle sind
regelmäßig zu finden, jedoch kaum
verformte oder ausgelängte Feldspäte: Die Porphyre aus Dalarna zeigen in
der Regel keine Deformationen im Gefüge.
Die Smålandporphyre dagegen sind zu großen Teilen metamorph überprägt und
haben meist (aber nicht immer!) deutlich erkennbar deformierte Gefüge, in denen die einzelnen Bestandteile
gestreckt
sind. Insbesondere die Streifungen sind in den metamorphen Gesteinen
deutlich gestrafft und mehr gerade. Sie sind aus der Verformung
des Gesteins durch Scherbewegung hervorgegangen und keine
Flammen (= Schlieren). Diese Unterscheidung zwischen Dalarna und Småland
ist im großen und ganzen zutreffend, es gibt aber auch etliche Ausnahmen. Nicht jeder
Porphyr aus Småland ist deformiert, wie man beim Emarp-Porphyr oder bei
der Gruppe der Påskallavik-Porphyre sehen kann. In diesen Gesteinen sind
aber wiederum die Alkalifeldspäte meist gerundet, was in Dalarna so
nicht vorkommt.
Bei der Unterscheidung von Ignimbriten und Gneisen ist genaues
Hinschauen mit einer Lupe unbedingt nötig. Nicht selten werden stark
deformierte Gesteine mit dünn ausgewalzten Streifen vorschnell zu Ignimbriten erklärt.
Schauen Sie die Einsprenglinge und das umgebende Material genau an!
Der Unterschied zwischen einem Gefüge, das ausschließlich durch
Ablagerung entstanden ist (Ignimbrit) und einem deformierten (Gneis) ist
um die Einsprenglinge herum am besten zu erkennen. In einem Ignimbrit
liegen die Schlieren um die Einsprenglinge herum, ohne diese zu
beschädigen. In Gneisen dagegen sind die Einsprenglinge verformt. Es
gibt seitlich ausgeschwänzte Feldspataugen und die Grundmasse wirkt um
die Einsprenglinge herum unsauber "verschmiert".
Die Abgrenzung deformierter Gesteine von Ignimbriten kann im Einzelfall
schwierig oder unmöglich sein - auch mit Lupe.
Zu den Mineralbeständen:
In vielen Beschreibungen hier mache ich Aussagen zu den Feldspäten.
Alle diese Angaben sind Annahmen, die auf der makroskopischen Bestimmung
fußen. Die Bestimmungen sind zwar nicht aus der Luft
gegriffen, können aber im Einzelfall dennoch korrekturbedürftig sein.
Es gibt in Vulkaniten der Rhyolithgruppe (und
das sind hier alle bis auf
den Diabas Nr. 8) einen sich oft wiederholenden, typischen Mineralbestand: Die größeren, also
früher ausgeschiedenen Einsprenglinge sind meist die Alkalifeldspäte, welche oft
kräftiger gefärbt sind als die Plagioklase.
Die Plagioklase wiederum sind überwiegend blasser und oft grau bis hellweißlich,
schmutziggelb oder grünlich. Die im Kern beginnende
Grünfärbung durch Alteration ist für die Plagioklase typisch und ein
verläßliches Merkmal.
Nehmen Sie daher die Beschreibungen hier cum grano salis.
Meine Absicht ist es, durch das Zeigen verschiedenster Gesteine, deren
Herkunft aus Dalarna sicher ist, die gemeinsamen Merkmale einer ganzen
Provinz zu betonen und nicht so sehr einzelne, präzise definierte
Leitgeschiebe zu präsentieren. Die Zuordnung von Porphyren zu fest umrissenen
Herkunftsgebieten ist zwar manchmal wirklich genau möglich, oft ist aber
besser, die Herkunft etwas unschärfer zu fassen und damit keine
Präzision vorzugeben, die gar nicht erreichbar ist.
Weitere wichtige Porphyre finden Sie bei den Gesteinen aus
Dalarna.
Die Auswahl dort wird in Zukunft weiter ausgebaut.
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