1.3. Orangefarbene Wiborgite
Die orangeroten bilden die kleinste Gruppe der
Wiborgite auf Rödö, aber wegen ihrer auffälligen Farbe sind sie kaum zu übersehen. Das erste
Bild zeigt eine Form mit viel Grundmasse und schönen Ovoiden.
Die beiden Vergrößerungen unterhalb zeigen die Mitte dieser Ansicht, gut erkennbar die körnigen
Quarze in der Grundmasse.
Das nächste Beispiel enthält einen eher grünlichen Plagioklas. Auch hier sind die kleinen Quarze körnig
geformt, was insgesamt bei den Gesteinen auf Rödö überwiegt. Zuerst der
trockene Stein, dann die angefeuchtete Oberfläche. Herkunft: Südweststrand
von Rödö
(Stenviken)
Die drei Nahaufnahmen zeigen wieder die nasse Oberfläche.
Bild unterhalb: Runde Plagioklase (hier grünlich) kommen immer mal vor
und sind nichts Ungewöhnliches.
Dabei kann es sich entweder um einen tatsächlich gerundeten Plagioklas
handeln, der dann zur ersten Feldspatgeneration gehört. Es ist aber auch
möglich, daß wir hier auf den äußeren Rand eines im Stein steckenden,
größeren Kalifeldspats mit Plagioklasmantel schauen und dieser Saum zufällig
genau an der Oberfläche des Gerölls liegt.
Auch bei den orangefarbenen Rödö-Gesteinen gibt es Gefüge, die sich durch
einen höheren Quarzanteil und nur wenig Grundmasse auszeichnen.
Beim folgenden
Beispiel vollzieht sich der beginnende Übergang zum
Pyterlit. Erkennbar ist das an den schon teilweise kantigen Quarzen und dem
weitgehenden Fehlen feinkörniger Grundmasse.
Das Gestein stellt aber noch eine Zwischenform dar,
denn es sind noch viele große gerundete Quarze und auch sehr kleine Qz2
vorhanden. In einem voll entwickelten Pyterlit wären alle Quarze um die
Feldspäte herum kantig, mindestens 1 - 2 mm groß, und die graphischen
Verwachsungen würden vollständig fehlen. Außerdem wären die korrodierten
Quarze der ersten Generation nur noch sehr spärlich zu finden.
(Zum
Vergleich ein Pyterlitgefüge)
In diesen Ausschnitten hier fehlen die Ovoide. Ein
Geschiebe, das nur so aussieht, könnte man auch als porphyrischen Rapakiwi
bezeichnen.
Das letzte Beispiel (unten) zeigt ebenfalls ein Übergangsgefüge. Solche
Mischtypen, für die es keine Bezeichnungen gibt und die man am besten mit
einer knappen Beschreibung skizziert, sind in vielen Rapakiwiplutonen
Fennoskandiens anzutreffen und oft prägen diese Mischgefüge das Anstehende
über weite Strecken.
Bei diesem Gestein ist es insbesondere das grobe Gefüge mit einzelnen Ovoiden, gelbgrünem
Plagioklas, der vereinzelt Säume um runde Kalifeldspäte bildet und dazu der
hohe Quarzgehalt mit heller Farbe, der für die Herkunft von Rödö steht.
Zuletzt noch ein Ausschnitt von einem anderen, aber sehr ähnlich aussehendem
Rödö-Rapakiwi, ebenfalls aus dem Süden Rödös. Wir sehen ein
porphyrisches Gefüge, das schon in Richtung eines gleichkörnigen
Granits mit ungefähr gleich großen Kalifeldspäten überleitet. Mit diesem
Bild verlassen wir die Gruppe der Wiborgite, die sich gut und eindeutig auch
als Geschiebe erkennen lassen. Wenn die rundlichen Feldspäte verschwinden
und zunehmend durch kantige, mehr oder wenige große Kalifeldspäte ersetzt
werden, verändert sich das Aussehen der Gesteine zusehens, verbunden mit
einem Verlust an eindeutigen Herkunftsmerkmalen.
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