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Bei diesem Gestein handelt es sich um einen der seltenen, sehr dunklen
Porphyre aus Dalarna.
Wegen seines attraktiven Aussehens stelle ich ihn hier vor, auch wenn die
Chance, ihn im Geschiebe zu finden, ziemlich klein ist.
Im Gegensatz zu den vielen anderen Porphyren aus Dalarna, die dort an
verschiedenen Stellen mit recht ähnlichen Gefügen vorkommen, scheint
dieser hier wirklich nur ein einziges und ziemlich kleines Ursprungsgebiet
zu haben. Es befindet sich nordöstlich von Älvdalen.
Daher dürfte es sich bei diesem Gestein um ein echtes Leitgeschiebe
handeln.
Der schwarze Orrlok zeichnet sich durch eine Vielzahl von
Feldspateinsprenglingen in einer dichten und nahezu schwarzen Grundmasse
aus.
Die Feldspäte bestehen aus zwei Gruppen. Die meisten von ihnen, die
Alkalifeldspäte, sind blaßrötlich bis fleischfarben. Bei genauem Hinsehen
erkennt man, daß sie fleckig sind. Viele haben eine rotbraune Verfärbung
am Rand sowie kleine, rötlichbraune Einschlüsse.
Sie sind teils idiomorph, teils zerbrochen und haben in der Regel kantige Umrisse.
Solche Formen finden sich auch bei der zweiten Gruppe der Feldspäte. Hier
handelt es sich um Plagioklase, die eine grünliche bis blaßgraue Farbe
zeigen. Auch sie sind kantig, teils zerbrochen, teils idiomorph. Ihre Menge
schwankt, sie sind aber immer in der Minderzahl, verglichen mit den
fleischfarben-rötlichen Alkalifeldspäten.
Quarz kommt im schwarzen Orrlok nicht vor.
Die ersten beiden Abbildungen zeigen eine Probe aus dem Anstehenden, die
von Jan Kottner (Berlin) mitgebracht wurde.


Die Nahaufnahme aus dieser Probe zeigt die Einzelheiten des Gefüges:
Blaßrötlich die Alkalifeldspäte, graugrünlich die Plagioklase.
Oben rechts zeigt der Pfeil auf einen Kalifeldspat, der als Karlsbader
Zwilling ausgebildet ist.
Er spiegelt in diesem Blickwinkel nur halbseitig.
Im polierten Zustand sieht das Gestein so aus wie unten:
"Handschmeichler" aus dem Porphyrmuseum in Älvdalen, Dalarna.
Das Material stammt ebenfalls aus dem Anstehenden.

Die zweite Ansicht zeigt die Seitenfläche des gleichen Stückes.

Hier noch ein Geschiebe aus Bergslagen. Es wurde von Herrn Gregori am
Dalälven, unweit von Falun gefunden.

Bereits auf dieser Schnittfläche kann man Variationen im Gefüge erkennen,
die die
Farben der Plagioklase betreffen. Überwiegend sind die Plagioklase hellgrau.
Am linken und am rechten Rand der Schnittfläche jedoch haben einige einen deutlichen Grünstich.
Solche Schwankungen sind normal und in jedem Aufschluß zu beobachten. Es
gibt kaum ein Gestein, das ein durchgehend einheitliches Gefüge zeigt.

Zusammenfassung:
Schwarzer Orrlok ist ein Porphyr aus Dalarna, der sehr viele
Einsprenglinge in einer tiefdunklen Grundmasse aufweist. Das Gestein
enthält keinen sichtbaren Quarz. Die meisten der Einsprenglinge
sind kleine, blaßrötlich gefärbte Alkalifeldspäte.
Diese werden begleitet von blaßhellgrau bis deutlich grünstichigen
Plagioklasen. Ignimbritstreifen sind in der Regel nicht zu erkennen.
Die Einsprenglinge machen die Hälfte oder mehr des Gesteinsvolumens aus.
Als Geschiebe ist der schwarze Orrlok selten. |
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