Eklogite sind metamorphe Gesteine, die
unter sehr hohen Drücken und hohen Temperaturen aus Basalten, Gabbros oder
anderen mafischen Gesteinen gebildet werden. Dabei werden so hohe Belastungen erreicht, daß die
Plagioklase zerfallen. Das Fehlen aller Feldspäte und deren Ersatz durch Hochdruckminerale
ist kennzeichnend für Eklogit.
Ein Eklogit besteht hauptsächlich aus zwei Mineralen: Granat und Omphacit. Granat bildet rötliche
oder blaßrosa gefärbte, oft idiomorphe Kristalle, die eine Größe von
wenigen Millimetern bis deutlich über 1 cm erreichen. In der Regel
handelt es sich dabei um pyropbetonten Granat mit mehr oder weniger großen
Anteilen von Almandin. Reiner Pyrop wäre farblos.
. Omphacit ist ein grün oder graugrün
erscheinender Pyroxen. Es handelt sich dabei um einen Mischkristall aus Jadeit, Ägirin
und anderen Ca-Mg-Fe-Pyroxenen. Dieses Mineral ist für sich allein
makroskopisch nicht sicher zu bestimmen. In der Regel wird man Omphacit
erschließen, indem man vorher das ganze Gestein als Eklogit
erkennt.
Gut entwickelte Eklogite sind so auffällige Gesteine, daß sie auch ohne
Hilfsmittel leicht zu erkennen sind. Es gibt einfach keine anderen,
rot-grün gefärbten Gesteine, die so auffällig schwer sind. Die Dichte von Eklogit liegt über 3,3 - Granit dagegen hat nur 2,6.
Das ist selbst bei kleinen Stücken fühlbar.
Der Granat im Eklogit kann idiomorph sein, muß es aber nicht. Granate sind
auffällig hart und brechen muschelig bis uneben und zeigen keine
Spaltbarkeit.
Das Gefüge von
Eklogiten kann undeformiert (granoblastisch) oder auch eingeregelt sein.
Quarz kann im Gestein untergeordnet vorkommen, ebenso die Begleitminerale Disthen, Zoisit und heller Glimmer
(Phlogopit).
Erstes Bild: Eklogit aus Stammbach in Oberfranken.
 
Im Ausschnitt ist das typische Gefüge noch besser zu erkennen.
 
In Skandinavien kommen Eklogite insbesondere in Norwegen an vielen Stellen vor. Die Gesteine wurden bei der Auffaltung der Kaledoniden (hauptsächlich im Ordovizium) gebildet.
Bild unterhalb: Eklogit aus Almklovdalen, Nordfjord, Sogn og Fjordane,
Norwegen.
 
In der Vergrößerung ist gut zu erkennen, daß in dieser Probe der
ursprünglich durchgängig grüne Omphacit in zwei Komponenten zerfallen ist,
die ein faseriges Gewebe bilden.
Solche Gefüge bilden sich bei Druckentlastung unter weiterhin hohen
Temperaturen, also bei der tektonischen Heraushebung der Gesteine aus dem
tief gelegenen Bildungsbereich.
Dabei kommt es zu einer Anpassung des Mineralbestandes, die als
"retrograde Metamorphose" bezeichnet wird.
Bei dieser rückwärts laufenden Reaktion werden bei abnehmenden Drücken
und Temperaturen wieder die Minerale gebildet, die vorher instabil
geworden waren. Im Bild oben ist das vor allem der Plagioklas, der unter
den Bedingungen der Eklogitfazies nicht existieren konnte. Die Neubildung
von hellem Plagioklas aus dem grünen Omphacit ist ein
sicheres Indiz für retrograde Anpassung. Der verbleibende Pyroxen ändert
dabei auch seine Zusammensetzung, dies ist aber makroskopisch nicht zu
beobachten.
Das dabei entstehende, filzig-nadelige Masse ist typisch für retrograde
Bildungen und wird als "Symplektit" bezeichnet.

Eklogite in Skandinavien:
Neben den Vorkommen an Norwegens Westküste sowie am Ostrand des Kaledonischen Gebirges kommen Eklogite lokal auch in Südwestschweden vor. Im Gebiet
östlich von Varberg (beim Ort Ullared) wurden bei der svekonorwegischen Gebirgsbildung an einigen Stellen Eklogite gebildet, die mit
einem Alter von ca. 1 Milliarde Jahren wesentlich älter als die Gesteine aus den Kaledoniden sind. Die südwestschwedischen Hochdruckgesteine sind
praktisch immer von retrograder Metamorphose betroffen.
Der folgende Ausschnitt zeigt diesen Retroeklogit im Ausschnitt.
 
In der Vergrößerung erkennen Sie ein schwach blaues Mineral. Das ist kein
Disthen, den man in einem Eklogit durchaus erwarten könnte, sondern ein
besonders exotisches Mineral: Sapphirin.
Mehr dazu finden Sie bei der Beschreibung
des Retroeklogits.
Verwechselungsmöglichkeiten:
Eklogite mit einigermaßen gut erhaltenen Gefügen sind schon wegen
ihres auffällig hohen Gewichts kaum zu verwechseln.
Gesteine mit einem ähnlichen Gefüge
könnten Skarne sein. Sie führen Granat sowie grünen Diopsid, also ebenfalls
einen Pyroxen. Ein Skarn ist aber vermutlich noch seltener als Eklogit.
Außerdem zeichnen sich Skarngesteine durch Minerale aus, die im Eklogit
nie vorkommen: Karbonate, Magnetit und Sulfidminerale. Insbesondere die
Karbonatanteile lassen sich mit etwas Salzsäure sofort feststellen. Der
wichtigste Unterschied ist aber auch hier sofort von Hand feststellbar:
das normale Gewicht. Ein Skarn ist leicht, verglichen mit einem ebenso
großen Eklogitstück.
Andere Gesteine mit einem grün-roten
Äußeren können metasomatisch umgewandelte, feldspatreiche Gesteine sein.
Dann handelt es
sich bei den roten oder rotbraunen Mineralen in der Regel um Alkalifeldspäte, die von grünem Epidot umgeben sind.
Prüfen Sie zuerst die roten
Minerale. Feldspäte sind leicht von Granat zu unterscheiden. Sie zeigen
Spaltbarkeiten (auf einer Bruchfläche!), sind noch ritzbar und oft erkennt
man auch perthitische Entmischungen. Feldspäte zeigen oft einen
rechteckigen Umriß, was Granate nie tun. Granate sehen immer gedrungen
aus, wenn sie nicht idiomorph sind.
Auch diese Gesteine haben ein normales Gewicht, sind also für Eklogite zu
leicht. |
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