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Granit von Kökar (Karlby-Granit):
Der hier vorgestellte Granit darf nicht mit dem Kökar-Rapakiwi
verwechselt werden. Es handelt sich um ein älteres, svekofennisches Gestein, das auf der
Insel Kökar ansteht. Der Kökar-Rapakiwi befindet sich westlich davon im
Wasser.
In der Geschiebekunde ist dieses Gestein meines Wissens nirgends
beschrieben. Der Name Karlby-Granit stammt von mir.
Wegen seines auffälligen Gefüges halte ich es für möglich, diesen
Granit im Geschiebe zu identifizieren.
Das Gestein fällt durch seine körnigen Minerale
sofort auf.
Alle Feldspäte sind ebenso wie der Quarz unregelmäßig zerlappt und
bestehen aus vielen kleinen Körnern. Es gibt keine klar konturierten
Kristalle. Insbesondere beim Quarz, der ja bei der Gesteinsbestimmung
zuerst beachtet wird, sticht dieses "zuckerkörnige" Auftreten hervor.
Der Vänge-Granit aus dem schwedischen Uppland sieht noch am ähnlichsten
aus, führt jedoch bei weitem nicht so viele dunkle Minerale.
Die Feldspäte sind rosa-fleischfarben bzw. weiß. Das rosafarbene Mineral
dürfte der Alkalifeldspat sein, die weißen Körner der Plagioklas. Der
Quarz hat teilweise einen gelblichen Farbstich. Viele dunkle Minerale in
unregelmäßigen Butzen, die selten größer als einen Zentimeter werden.
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Druckansicht |
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Möglicherweise findet sich dieser Stein in Berlin als Baustein in oder an
Gebäuden, die aus der Vorkriegszeit erhalten geblieben sind.
Auf Kökar gibt es südlich der Ortschaft Karlby im Küstenbereich mindestens
drei Steinbrüche, die in den dreißiger Jahren angelegt wurden. Damals
sollte, so die Auskunft von Einheimischen, dieser Granit in großem Stil für
die in Berlin geplanten Bauwerke gebrochen werden. Ob dieser Granit dann wirklich
verwendet wurde, weiß ich leider nicht.
Im Geschiebe ist er mit Sicherheit zu finden, wird
aber zu den seltenen Exemplaren gehören.
Da der benachbarte Rapakiwi
gefunden wird, ist dieses überaus harte Gestein mit Sicherheit auch in der
Glazialablagerungen
erhalten geblieben.
Unten: Landschaft auf Kökar |