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Nordbaltischer Pluton

Der Nordbaltische Pluton ist ein ausgedehntes Rapakiwi-Vorkommen am Boden der nördlichen Ostsee. Er wurde mit Hilfe von Schwerefeldmessungen aus der Luft kartiert und ist nur geringfügig kleiner als der Ålandpluton. Der größte Teil dieser Fläche ‒ geschätzt etwa 2500 km2 ‒ liegt nördlich der baltischen Sedimentgesteine und hat während der Eiszeiten Geschiebe geliefert, die Mitteleuropa erreichten. Gesteinsproben direkt vom Meeresboden sind nicht bekannt, bisher stehen uns nur Geschiebe zur Verfügung.

Der Nordbaltische Pluton wurde erst am Ende des 20. Jahrhunderts entdeckt und fehlt deshalb in der bisher erschienen Literatur zur Geschiebekunde.


Die Frage, welche Gesteine aus diesem Vorkommen stammen, ist ebenso interessant wie schwierig zu beantworten. Eine Möglichkeit ist, im Westen von Estland Geschiebekunde zu betreiben und die Geschiebe auf Hiiumaa und Saaremaa zu untersuchen. Diese beiden Inseln liegen dem Nordbaltischen Pluton am nächsten und Geschiebe von dort findet man im Westen beider Inseln. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man an den Stränden dort eine Mischung aus den Vorkommen von Kökar, Åland und dem Nordbaltischen Pluton vorfindet. Dieses Durcheinander zu sortieren, ist kompliziert, denn dazu muss man die Rapakiwis von Kökar und Åland sicher erkennen. Alle überzähligen Rapakiwis wären dann Kandidaten für den Nordbaltischen Pluton. Leider sind unsere Kenntnisse zur Zeit noch nicht gut genug, um diesen Plan sauber umzusetzen.

 

Im Jahr 2014 war ich in Estland und habe einen ersten Anlauf unternommen. Dabei ergab sich, dass auch die seit langem bekannten Roten Ostsee-Quarzporphyre aus dem Nordbaltischen Pluton kommen, also Vulkanite eines Rapakiwiplutons sind. (Der Text dazu steht hier.)

Des weiteren gibt es in der nördlichen Ostsee sehr wahrscheinlich ein weiteres Vorkommen von Wiborgiten, die denen aus Südostfinnland sehr ähnlich sehen. Das bedeutet, dass die in Mitteleuropa gefundenen Wiborgite sehr wahrscheinlich nicht aus Finnland kommen.

 

Ein besonders auffälliger porphyrischer Granit, der Ostsee-Rapakiwi, kommt ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Nordbaltischen Pluton.
 



 

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