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Polieren von Gesteinen: Bilder zum Verfahren mit der Handflex:

Zuerst wird eine Schnittfläche hergestellt. Danach wird mit Hilfe von Schleifscheiben verschiedener Körnung der Stein trocken geschliffen.
Die Körnung beginnt ganz grob und wird in gleichmäßigen Schritten feiner. Das "Sandpapier" der nächstfeineren Körnung wird erst dann benutzt, wenn keine Riefen von der vorigen Bearbeitung mehr zu sehen sind.
Begonnen wird z.B. mit Korn 24. Anschließend folgt Korn 40. Wenn auch damit alle Bearbeitungsspuren vom Korn 24 wegpoliert sind, wird zu 80 gewechselt. Analog geht es weiter mit 110, 220, 400, 800, evtl. noch 1200. Das sind die Körnungen, mit denen ich arbeite.
Zum Schluß verwende ich manchmal Polierwachs, das mit einem Lammfell (ebenfalls zum Ankletten) aufpoliert wird. Das ist im Grunde schon alles.
Vorteil: Dieses Verfahren ist schnell. Vom Schnitt bis zur fertigen Politur brauchen Sie nur etwa eine Stunde. Nachteil: Laut und schmutzig.
 
Beachten Sie die Drehzahl der Maschine! Arbeiten Sie nur mit niedriger Geschwindigkeit, sonst verbrennt Ihnen die Klettscheibe. Deshalb muß die Flex, mit der Sie polieren,
unbedingt regelbar sein! Eine ungeregelte Flex läuft mit 10 000 U/min: Das ist viel zu schnell und deshalb sind solche Winkelschleifer für dieses Verfahren hier ungeeignet.
Benutzen Sie möglichst die niedrigste Drehzahl, die Sie einstellen können. Sie sollte nicht viel über 2000 liegen, 3000 sind schon reichlich.
Je höher die Drehzahl, desto leichter verschmort die Klettfläche, weil sich der Stein zu stark erwärmt. Drehzahlen größer als 4000 müssen Sie vermeiden, Sie können sich sonst verletzen.
Arbeiten Sie vorsichtig, wenn Sie die groben Körnungen auflegen. Das 24iger Korn ist ziemlich aggressiv. Mit steigender Körnung nimmt die Wirkung stark ab, so daß Berührungen jenseits von 400er Korn harmlos sind. Der Rand der rotierenden Scheibe ist allerdings immer scharf, also Vorsicht!
  
Die Steine werden beim Polieren heiß. Ein Eimer Wasser tut da gute Dienste. (Vorsicht mit den elektrischen Geräten: Ich benutze die Flex nur an einem Fehlerstromschutzschalter.)
Benutzen Sie eine Schutzbrille und eine Staubmaske.
Arbeiten Sie ruhig und überlegt.
 

  

  
Druckansicht

Die große Flex. Sie wird nur zum Trennen gebraucht.
Unten links liegt die zu polierende Probe.

Die Flex ist ein universelles Werkzeug, für Handwerker in jedem Fall eine sinnvolle Anschaffung. Hinweise zur Pflege ganz unten.
Das Gerät ist kein Spielzeug.
  


Auf diesem Bild sehen Sie alles, was zum Polieren gebraucht wird - und noch mehr.
In der Mitte die regelbare Handflex (die kleine Flex), rechts daneben Schleifpapier. Oben rechts ein 50iger Paket Schleifpapier, unten rechts der Klett-Teller von hinten. Links die Polierpaste, darunter das Lammfell. Oben links eine kleine Trennscheibe, oben rechts ein Diamantteller zum Glätten besonders rauher Schnitte. (Die beiden letzteren Teile brauchen Sie nicht unbedingt. Die Abdeckung des Schleiftellers ist für die Fotos entfernt worden.)



Der Klett-Teller mit der rauhen Seite. Hier werden die Schleifscheiben aufgeheftet. Durchmesser 115 mm. Nehmen Sie die Scheiben aus dem Fachhandel für Steinmetze. Die Qualität ist besser, da das Schleifmaterial erheblich härter ist .
 


Die Politur beginnt mit dem Trennschnitt der "großen" Flex.
Das Holzbrett dient als Unterlage.



Glätten des Trennschnittes. Für diesen Arbeitsgang, bei dem manchmal viel Material abgetragen werden muß, benutze ich einen Diamantteller.
Der ist aber nur dann rentabel, wenn man viel schleift. Ebensogut kann man ein oder zwei Papierscheiben (Korn 24) zusätzlich verbrauchen.
(Auf allen Bildern ist der Umlaufschutz entfernt, um Einzelheiten zu zeigen.)



Erster Schliff mit Korn 24.
Es sind noch Riefen von der vorigen Bearbeitung zu sehen. Solange auch nur eine gröbere Schleifriefe zu sehen ist, muß mit der gleichen Körnung weiter geschliffen werden, bis alles glatt ist.
Zwischen den Kornwechseln den Stein gründlich abspülen, um keine groben Körner zu verschleppen.
Ich arbeite mit folgenden Körnungen: 24, 40, 80,110, 220, 400, 800, manchmal noch 1200.
Die Ziffern geben die Auskunft über die Siebe, mit denen das Schleifmaterial sortiert wurde. 1200 bedeutet: 1200 Maschen pro Quadratzoll.
(Für die Korrektur an dieser Stelle geht ein Dank an Herrn Fahrenkrog.)



Nach dem 120 iger Korn. Die ersten deutlichen Einzelheiten im Gestein
sind zu erkennen.



Nach dem Schliff mit Korn 400. Die Oberfläche beginnt zu spiegeln, was entscheidend vom Mineralbestand abhängt. Quarz und Feldspäte sind schön hart und machen einen guten Glanz. Dunkle Minerale sind problematischer.



Schlußpolitur mit Politurwachs.
Auf dem noch warmen Stein wird ein klein wenig Wachs verteilt und bei langsamster Umdrehung (!!) mit dem Lammfell auspoliert.



Ergebnis: Ein Kontakt zwischen Granit und Sandstein.
Der Granit ist mit hoher Temperatur in den Sandstein eingedrungen, der zu Quarzit umgewandelt wurde. Man bezeichnet das als Kontaktmetamorphose.
Der Sandstein wurde dabei stark aufgeheizt. Das ist erkennbar an der Tatsache, daß der Granit keinen Abschreckungssaum hat. Die Kristalle im Granit sind bis zum Rand gleichmäßig und gut ausgebildet. Wäre der Granit in ein kaltes Umgebungsgestein eingedrungen, hätte die schnelle Abkühlung im Kontaktbereich einen Saum aus kleinkörnigem Granit erzeugt.
Die ehemalige Schichtung im Sandstein ist in Resten erhalten (sie verläuft horizontal).
Das Stück stammt aus dem Geschiebe der Kieler Förde.


Hinweise zur Pflege einer Flex.
Winkelschleifer halten länger, wenn ab und zu der angesaugte Staub entfernt wird.
Dazu muß die Flex laufen. Halten Sie sie mit einer Hand am Griff und klopfen Sie vorsichtig mit einem harten Gegenstand (Holz, Hammer etc) an einer Stelle auf das Gehäuse, an der Sie die Maschine nicht beschädigen. Zum Beispiel auf der Gehäuserückseite in Höhe des Getriebes oder an den Befestigungen für die Griffe (natürlich nicht direkt auf das Gewinde!) Bei jedem leichten Schlag löst sich Dreck, der durch das Kühlgebläse entfernt wird. Daher sollte die Maschine, sofern sie regelbar ist, auf Maximum laufen.

NACHTRAG:
Das Polieren von Steinen ist für mich ein Randthema, mit dem ich mit aktuell nicht beschäftige.
Dieser Text hier soll ein wenig Orientierung bieten, wird aber nicht mehr aktualisiert. Bei Fragen zu Verbrauchmaterial und Geräten wenden Sie sich bitte an den Fachhandel oder fragen Sie einen Steinmetz.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich keine Anfragen zu diesem Thema beantworten kann.
Vielen Dank!