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Åland-Aplitgranit:
 
 
 
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Ein Aplit ist ein helles Gestein mit granitischer Zusammensetzung und kleinkörnigem Gefüge.
Normalerweise wird der Begriff auf Ganggesteine angewandt. Hier wir ein großräumig anstehender Granit damit bezeichnet.
 
Der Åland-Aplitgranit ist im Süden der Hauptinsel, insbesondere um Mariehamn herum, in größerer Menge zu finden.
Das Gestein zeichnet sich durch ein kleinkörniges Gefüge aus, das überwiegend aus schön rotem Kalifeldspat und Quarz besteht.
Plagioklas tritt makroskopisch kaum in Erscheinung, ebenso die dunklen Minerale, die nur untergeordnet zu finden sind.
Auffällig sind die vielen Drusen, also kleine Hohlräume im Gestein.
Solche Drusen haben ihre Ursache in Wasser oder gelösten Gasen, die im noch geschmolzenen Gestein ausperlen konnten und ein Volumen schafften, in das die Feldspäte und Quarze ungestört hineinwachsen konnten. In praktisch jedem dieser kleinen Hohlräume finden sich kleine idiomorphe Alkalifeldspäte und/oder Quarzkristalle. Der Durchmesser der Drusen übersteigt selten einen Zentimeter, dafür treten sie in einigen Gesteinspartien massenhaft auf. Siehe dazu auch das Bild weiter unten.
 
Der Alkalifeldspat bildet die Grundmasse des Gesteins. Die vorherrschenden Farben sind rot, braunrot und auch hell fleischfarben. In der Kalifeldspatgrundmasse stecken kleine, teilweise idiomorphe Kristalle des gleichen Alkalifeldspats. Sie sind nur auf Bruchflächen an den spiegelnden Spaltflächen gut zu erkennen, da sie exakt die gleiche Farbe wie ihre Umgebung haben. Die Kristalle erreichen meist nur einige Millimeter Länge, in der Nähe der Drusen werden sie etwas größer. Selten wird eine Größe von 1 cm erreicht.
 
Die Quarze erreichen kaum einen Millimeter im Durchmesser. Sehr viele Quarzkörner sind noch erheblich kleiner und bilden zusammen mit dem Alkalifeldspat eine einzige graphische Verwachsung, aus der das ganze Gestein besteht.
Die Quarze im Kalifeldspat sind einerseits wurmförmig gebogen und andererseits rundlich. Dazu kommen kleine eckige Kristalle in größerer Menge.
Quarze und Kalifeldspat zeigen das vom klassischen Rapakiwi her bekannte Bild, allerdings stark verkleinert.
Ein Detail ist noch erwähnenswert: In meinen Proben aus verschiedenen Teilen der Insel sind die Quarze sehr hell, teilweise wasserklar. Es ist nicht so, daß alle Rapakiwigesteine auf Åland ausnahmslos nur dunkle Quarze enthalten.
 
Åland-Aplitgranit von der Hauptstraße Nr. 2, am westlichen Ortsrand von Mariehamn. Auf der Karte Probe 8, polierter Schnitt.
 
Aland-Aplitgranit
 
Das Gefüge besteht komplett aus Alkalifeldspat und Quarz.
Die Minerale sind allerdings wirklich klein. Selbst die "großen" gerundeten Quarze erreichen mit Mühe einen Millimeter im Durchmesser.
 
Nahaufnahme vom Aplitgranit
 
Das Gestein zeigt oft einen kräftigen roten Farbton. Es kommt aber auch das typische Braunrot von Åland vor sowie auch eine Variante mit hellem, fleischfarbenen Kalifeldspat.
Aus etwas Abstand wirkt das Gestein kompakt und massig. Nur die Löcher, in denen sich winzige, aber ausgesprochen schöne Kristalle finden, sorgen für Abwechslung.
Das nächste Bild zeigt einen großen Block Aplitgranit im Straßenbaumaterial an der Brücke nach Nåtö.
Die Pfeile zeigen auf einige der Drusen. Die Münze hat 2,5 cm Durchmesser.
 
Aland Aplit Granit
 
Aus der Nähe sieht das Gestein im Bruch so aus:
(Probe aus Knutsboda, Lemland)
 
Aplitgranit
 
Bewegt man den frischen Bruch im Licht, sieht man die spiegelnden Feldspäte. Deren Größe liegt bei nur wenigen Millimetern, in den Drusen und in deren Nähe sind die Kristalle etwas größer.
 
Zuletzt noch den polierten Schnitt durch ein Geschiebe von Boltenhagen (Ostsee).
 
Geschiebe eines Aplitgranits aus Aland