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Glossar


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Alkalifeldspat        Er gehört zu den wichtigen gesteinsbildenden Mineralen. Siehe auch unter "Feldspat".
In der Regel handelt es sich um Mischkristalle mit wechselnden Anteilen von Na und K. Fast immer sind die Alkalifeldspäte kräftiger gefärbt als die Plagioklase (Ca-Feldspäte). Häufige Farben sind rot, rotbraun oder auch weiß. Rechtwinklig spaltend. Typisches Merkmal sind die perthitischen Entmischungen und Karlsbader Zwillinge. Die Begriffe "Orthoklas" und "Mikroklin" bezeichnen zwei Varianten der Alkalifeldspäte, die sich nur im Aufbau des Kristallgitters unterscheiden. Im Handstück ist dieser Unterschied nicht festzustellen.
Oft wird der Einfachheit halber von "Kalifeldspat" gesprochen. Gemeint ist das gleiche. Einzelheiten finden Sie unter "Gesteinsbildende Minerale".

- Anorthosit     Ein Gestein, das praktisch nur aus Plagioklas besteht und maximal 10 % dunkle Minerale enthält. Anorthosite sind magmatische Gesteine mit einem meist gut entwickeltem Kristallgefüge. Oft sind Anorthosite dunkel bis schwarz, es kommen aber auch bräunliche oder helle und sogar weiße Formen vor. Ein typisches Kennzeichen sind die polysynthetischen Zwillingslamellen der Plagioklaskristalle. Außerdem zeigen einzelne Plagioklaskristalle gelegentlich eine auffälligen Blauschiller. Dieser Effekt wird "labradorisieren" genannt.
Anorthosite kommen in Skandinavien an verschiedenen Stellen vor und sind meist an ausgedehnte Intrusionen mafischer Gesteine gebunden. Auch einige der Rapakiwiplutone in Finnland und Schweden werden von Anorthositintrusionen begleitet. Das Auftreten der Anorthosite scheint auf sehr alte (präkambrische) Gesteine beschränkt zu sein.

- Alteration       Unter Alteration versteht man die Umwandlung von Mineralen im Gestein durch den Einfluß von Wasser und erhöhten Temperaturen. Insbesondere sich abkühlende magmatische Gesteine sind diesem Prozeß ausgesetzt, der durch die noch vorhandene Wärme und zirkulierendes Wasser in Gang kommt. Die Umwandlungen betreffen besonders die dunklen Minerale wie Pyroxen, Olivin und Biotit, aber auch Plagioklas. Dunkle Gesteine neigen zum Grünwerden, was auf die Umwandlung des Plagioklas` in Epidot und die Bildung von Chlorit aus dunklen Mineralen zurückzuführen ist. Saure (quarzreiche) Vulkanite zeigen bei Alteration eine Rotfärbung, die auf die Abscheidung von Hämatit zurückgeht.

- Anstehendes       Unter dem Anstehenden versteht man Gestein an der Erdoberfläche, das ungestört in seinem natürlichen Verband vorkommt. Auf dieser Internetseite hier handelt es sich beim Anstehehenden praktisch immer um das kristalline Grundgebirge.

- Diabas      In Skandinavien gilt: Jeder Basalt, der Kristalle zeigt, ist ein Diabas.
Diabase sind dunkle, massige Gesteine mit Einsprenglingen. Die Kristalle sind fast immer hell und leistenförmig. Sie bestehen in der Regel aus Plagioklas.
Diabase sind Übergangsformen zwischen der vulkanischen, schnell erkalteten Form (Basalt) und vollständig auskristallisierten Tiefengesteinen wie z.B. Gabbros.
Diese Definition ist nicht identisch mit dem deutschen / mitteleuropäischen Sprachgebrauch.
Im Deutschen sind Diabase vulkanische Gesteine mit erheblichem Alter, die nachträglicher Umwandlung ausgesetzt waren.
Wenn ein Gestein mit basaltischer Zusammensetzung langsam genug abkühlt, um ein Gefüge mit sichtbaren Kristallen zur entwickeln, heißt es hierzulande "Dolerit". Diese Unterscheidung wird in Skandinavien nicht gemacht. 

- Dolerit       siehe Diabas.

- Feldspat       Magmatische Gesteine bestehen zu großen Teilen aus Feldspäten, von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen. Feldspäte sind auf frischen Bruchflächen leicht zu erkennen: Sie zeigen spiegelnde Flächen. Sofern gut spaltbare Minerale nicht schwarz oder silbern gefärbt sind, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Feldspäte. Die Silbe "Spat" deutet auf die gute Spaltbarkeit hin. Feldspäte treten in zwei Gruppen auf: Alkalifeldspäte und Plagioklase. Sie unterscheiden sich in der chemischen Zusammensetzung und sind oft auch im Handstück gut zu unterscheiden.

- Foide        „Feldspatvertreter".
Foide sind z.B.: Nephelin, Leucit, Sodalith, Nosean, Hauyn.
Beim Abkühlen einer Gesteinsschmelze bilden sich nacheinander verschiedene Minerale in einer bestimmten Reihenfolge. Dabei werden verschiedene chemische Elemente in den Kristallen eingebaut. Wenn während der Feldspatbildung das Silizium in der Schmelze zur Neige geht, können die normalen Feldspäte nicht mehr gebildet werden können. Ab diesem Punkt entstehen die Feldspatvertreter (Foide).
Gesteine mit Feldspatvertretern enthalten grundsätzlich keinen Quarz. Quarz ist ein Zeichen für Siliziumüberschuß. Wenn es Foide im Gestein gibt, herrscht aber Siliziummangel. Wäre noch Silizium vorhanden, so würden daraus zuerst Feldspäte gebildet, bevor sich freies SiO2 und daraus dann Quarz bilden könnte.
Nur wenn bis zum Ende der Feldspatbildung Silizium im Überschuß vorhanden ist, kommt es zur Bildung von Quarz (SiO2), der dann im Gestein sichtbar wird. 

- Ga      
Altersangabe (Giga anno) = Milliarden Jahre = 1000 Millionen Jahre. 

- Geschiebe       Geschiebe ist alles Gestein, das durch das Inlandeis während der Eiszeiten aus Skandinavien und der Ostsee nach Mitteleuropa gebracht wurde. Die mit Geschiebe bedeckte Fläche ist beträchtlich. Sie reicht von den Niederlanden über Deutschland, Polen, die baltischen Länder bis nach Rußland.
Das Gesteinsmaterial war dabei im Eis bzw. an seiner Unterseite eingefroren und wurde zusammen mit den sich bewegenden Gletschern transportiert. Dieser Vorgang dauerte viele hundert Jahre. Die zurückgelegten Wege sind zum Teil weit über 1000 Kilometer lang.
Die Bestimmung der aus dem Norden stammenden Gesteine im Geschiebe ist ein Thema dieser Internetseite hier.
   
Es gibt eine zweite Verwendung des Begriffs "Geschiebe".
Im Wasserbau wird alles von fließendem Wasser rollend bewegte Material so bezeichnet. Diese Bedeutung ist hier nicht gemeint.

- Gneis     Allgemeiner Begriff für deformierte Gesteine, die ein mehr oder weniger gestrecktes, lagiges, Scher- oder Zugbelastung anzeigendes Gefüge aufweisen.
Es gibt Orthogneise (aus magmatischen Gesteinen entstanden) und Paragneise (aus Sedimenten hervorgegangen).
Gneise enthalten einen Anteil von mindestens 20% Feldspat.
Die Bezeichnungen der Gneise können sich auf das Ausgangsgestein ("Granit-Gneis") oder auf besondere Minerale ("Biotit-Gneis") beziehen. Einige sind nach auffälligen Gefügemerkmalen benannt ("Augen-Gneis").

- Grabenbruch        Großräumiges Einsinken der Erdoberfläche in Zonen, in denen die Lithosphäre auf Zug belastet wird. Europas bekanntestes Beispiel ist der Oberrheingraben, ein weiteres der Oslograben. Beide gehören zu einer ganz Europa durchziehenden Bruchstruktur, die bis ins Mittelmeer reicht. 

- Granit      Zum Granit gibt es auch einen ausführlichen Text.
Hier die Kurzfassung:
Granit ist ein Tiefengestein, das aus Quarz und zwei Sorten Feldspat (Alkalifeldspat und Plagioklas) besteht. Oft findet sich noch zusätzlich dunkle Minerale. Das sind meist Glimmer (Biotit und/oder Muskovit) oder auch Hornblende. Für die Zuordnung zur Granitgruppe sind allein die Feldspäte und der Quarz entscheidend.
Granite zeigen eine ausgeprägte Kristallstruktur, die durch eine langsame Abkühlung in der Tiefe entsteht, deshalb sind Granite immer auch Plutonite.
Die Granitbildung kann auf verschiedene Weisen ablaufen. Meist entstehen Granite im Zuge von Gebirgsbildungen durch Aufschmelzung bereits vorhandener Gesteine.
Eine andere Möglichkeit ist die Bildung aus einem basaltischen Magma ("Magmatische Differentiation").

- Granitporphyr     Gestein mit porphyrischem Gefüge (Einsprenglinge in feinkörniger Grundmasse) und granitischer Zusammensetzung. Wir finden Feldspateinsprenglinge und Quarze. Oft sind einige der Kristalle gerundet. Die Grundmasse ist feinkörnig, also mit dem Auge (oder der Lupe) in einzelne Bestandteile auflösbar. Darin besteht der wichtige Unterschied zum Quarzporphyr, dessen Grundmasse dicht ist. 

- Granulitfazies        Metamorphose unter hohen Temperaturen (> 800°) und Drücken von mehr als 5 Kb, was etwa einer Tiefe ab 10 Km entspricht. (Die Angaben sind nur Richtwerte und hängen stark von den Randbedingungen ab) Eine granulitfazielle Überprägung ist mit grundlegenden Mineralumwandlungen verbunden.

- Graphische Verwachsungen         Entstehen durch das gleichzeitige Auskristallisieren von Feldspat und Quarz. Die Quarze sind danach im Alkalifeldspat eingelagert. Dabei entstehen charakteristische Formen.
In Rapakiwi-Graniten, die diese Bildungen durchgängig zeigen, erscheinen die Quarze als tropfen-, kommaförmige oder kantige Einschlüsse im Alkalifeldspat.
 
Bei Bildungen im cm-Bereich bezeichnet man die graphischen Verwachsungen als "Schriftgranit", weil die im Feldspat eingelagerten Quarze dann oft an Schriftzeichen erinnernde, hakige Formen bilden.
Es gibt aber auch mikroskopisch kleine Durchdringungen, bei denen Plagioklas und Quarz verwachsen sind und die als "Myrmekit" bezeichnet werden.
Alle diese Formen bilden sich, wenn die beiden beteiligten Minerale gleichzeitig auskristallisieren.

- idiomorph     Minerale können idiomorph sein. Sie liegen dann als Kristall in ihrer Eigengestalt vor. Ein solcher Kristall zeigt ebene Flächen und geraden Kanten. Seine Form spiegelt das Kristallgitter wider.
Zur Ausbildung eines idiomorphen Kristalls kommt es nur dann, wenn das Mineral Platz zum Wachsen hat. In magmatischen Gesteinen können nur die zuerst kristallisierten Minerale idiomorphe Kristalle bilden, da sie als erste noch von Schmelze umgeben sind, die sie nicht wesentlich beim Wachsen behindert. Der zur Verfügung stehende Raum wird während der Abkühlung kleiner, da ständig neue Minerale gebildet werden. Die letzten Minerale sind xenomorph (fremdgestaltig), da sie in den restlichen Lücken (Zwickel) wachsen müssen. Auch diese xenomorphen Minerale sind kristalline Minerale mit einem normalen Kristallgitter, das sich jedoch nicht auf der Oberfläche ausprägen konnte. Im Gestein sind idiomorphe Kristalle an ihren geraden Kanten erkennbar. Die Ausscheidungsreihefolge von Mineralen in einem Gestein ist am Grad der Idiomorphie direkt ablesbar. Die zuerst kristallisierten Minerale haben gerade Kanten, die letzten Minerale sitzen in den Zwickeln und zeigen zufällige Umrisse. In seltenen Fällen bilden gelöste Gase oder Wasser in der abkühlenden Schmelze Hohlräume (Drusen). Auf den Innenseiten dieser Drusen können dann auch noch "späte" Minerale wie z. B. Quarz idiomorph wachsen.

- Ignimbrit     Zum Ignimbrit gibt es auch einen ausführlichen Text.
Hier die Kurzfassung:
(Zusammensetzung aus: ignis (lat."Feuer"), imber (lat."Regen") und lithos ("Stein") Ein Gestein, das bei explosiven Vulkanausbrüchen gebildet wird.
Heiße und sich sehr schnell bewegende Glutwolken, die an den Hängen der Vulkane abgehen, transportieren erhebliche Mengen von Ascheteilchen, Bims und Gesteinsbruchstücken. Die entstehenden Ablagerungen sind die Ignimbrite mit ihrem typischen Gefüge: Chaotische, schlecht sortierte Ansammlungen von Gesteinsbruchstücken, Kristallen und flachgedrückten, kurzen Bimsstreifen in einer oft feinkörnigen Grundmasse. Dieses Gefüge bezeichnet man auch als "eutaxitisches Gefüge".
  

 
Die Zusammensetzung dieser Gesteine und ihr Gehalt an Gesteinsbruchstücken schwankt stark, entsprechend unterschiedlich können Ignimbrite aussehen. Solche aus Schweden sind oft  wesentlich feinkörniger, mit zum Teil großem Kristallanteil, während Ignimbrite aus dem norwegischen Oslograben meist reich an Bruchstücken sind. Das nächste Bild zeigt einen norwegischen Ignimbrit.
   

 

- Kaledoniden    Das Gebirge, das Norwegen in Nord-Süd-Richtung dominiert. Es entstand bei der letzten wichtigen Gebirgsbildung in Europa vor etwa 400 Ma. bei der Kollision dreier Kontinentalplatten. Laurentia (heute Nordamerika) kollidierte mit Baltica (Skandinavien) und einem kleinen Plattenstück: Avalonia (Teile von England). Bei dieser Kollision entstand ein großes Gebirge, dessen Reste heute in Norwegen, Teilen Schottlands, der Ostküste Grönlands sowie der Ostküste Nordamerikas zu finden sind. Im Untergrund Norddeutschlands ist das Grundgebirge zu dieser Zeit ebenfalls überprägt worden.

- Kristallin   "Das Kristallin" ist eine allgemeine Bezeichnung für das aus magmatischen und metamorphen Gestein aufgebaute Grundgebirge. Diesen Gesteine setzen sich aus Mineralen zusammen, die ein mehr oder weniger gut ausgebildetes Kristallgitter haben. Sedimentgesteine (und damit alle Fossilien) gehören nicht zum Kristallin.

- Kontaktmetamorphose     Gesteinsumwandlung durch lokale Aufheizung. Das Eindringen von magmatischen Schmelzen in andere Gesteine führt durch die abgegebene Wärme zur Umwandlung des Umgebungsgesteins. Das Gefüge des Wirtsgesteins ändert sich und Minerale werden durch die Hitze umgewandelt oder neu gebildet. Je nach Größe und Volumen des eingedrungenen heißen Materials ist der Kontakthof (Bereich der Kontaktmetamorphose) Zentimeter oder Kilometer groß. 

- Ma     Abgekürzte Altersangabe: Mega anno (Millionen Jahre)   


- meta
...     In Zusammensetzungen gebraucht, zeigt die Vorsilbe an, daß das Gestein metamorph überprägt (umgewandelt) wurde.    


- Metamorphose
     Umwandlung eines Gesteins durch Druck und/oder Temperatur.  

- Orogenese     "Gebirgsbildung". In der Regel als Folge einer Kollision zwischen Lithosphärenplatten. Zur Zeit läuft eine Gebirgsbildung in unserer Nähe ab: Die Auffaltung der Alpen. Ursache ist die Nordbewegung der afrikanischen Platte, die uns ein Hochgebirge wie den Himalaja bescheren wird.

- Ovoide     Eiförmig, gerundete Einsprenglinge. 

- perthitische Entmischungen    Feldspäte sind selten reine Kristalle. In einer sich abkühlenden Gesteinsschmelze werden in den Feldspatkristallen verschiedene Metallionen eingebaut, die sich beim weiteren Abkühlen nicht mehr in einem Kristall "vertragen". Es kommt zu Entmischung in Zonen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung innerhalb eines Kristalls.
Die gängige Form sind Einlagerungen von Albit in Alkalifeldspäten. Sie sind spindelförmig oder ungleichmäßig länglich. Sie werden als "perthitische Entmischungen" bezeichnet, der ganze Feldspat als Perthit. (Abbildungen unten)
Wenn der Wirtskristall ein Albit ist und sich in diesem der Alkalifeldspat entmischt, wird diese Form "Antiperthit" genannt.
Werden alle drei Komponenten (Kaliumfeldspat, Natriumfeldspat und Kalziumfeldspat) gleichzeitig in einem Kristall angetroffen, nennt man diesen Feldspat "ternären Feldspat".
(Die Rhombenporphyre aus Norwegen enthalten ternäre Feldspäte)
 
Die Kristallingesteine aus dem Geschiebe enthalten in der Regel Alkalifelspat mit Entmischungen von Albit, also gewöhnliche perthitische Entmischungen. Oft kann man sie mit bloßem Auge sehen, mit der Lupe sind sie in fast allen Alkalifeldspäten zu erkennen. Im Beispiel unten links sind es die dünnen weißen Linien innerhalb der größeren Feldspäte (Pfeile)
Unten rechts sehen Sie das Prinzip nochmals deutlicher an einem besonders farbenfrohen Feldspat.
Weiße Albitlamellen (Na-Feldspat) entmischt in einem Amazonit (grüner K-Feldspat).
Siehe auch: Einführung in die Gesteinsbestimmung.

perthitische entmischungbesonders schöner Perthit

 

- Plagioklas       Sammelbezeichnung für Feldspäte, die Kalzium und Natrium in unterschiedlichen Anteilen enthalten. Die Gruppe wird (mit steigendem Kalziumgehalt) in folgende Mitglieder unterteilt:
Albit, Oligoklas, Andesin, Labradorit, Bytownit, Anorthit.
Die Farben der Plagioklase sind oft blasser und unscheinbarer als die der Alkalifeldspäte. Da sie etwas leichter als Alkalifeldspäte verwittern, bilden die Plagioklase auf angewitterten Flächen oft die helleren Flecken.
Mit der Lupe sind gelegentlich feine, parallele Linien sichtbar, wenn ein Plagioklaskristall in spiegelnder Stellung (!) betrachtet wird. Dabei handelt es sich um Zwillingsverwachsungen, die ein wichtiges Erkennungsmerkmal von Plagioklasen sind. Diese Lamellen gehen durch den gesamten Kristall, sind gerade und parallel.
Diese sind von "perthitischen Entmischungen" zu unterscheiden, die nur in den Alkalifeldspäten auftreten.
Siehe auch: Einführung in die Gesteinsbestimmung

- Porphyr     Der Begriff "Porphyr" bezeichnet kein spezielles Gestein, sondern ein bestimmtes Erscheinungsbild, das man als "fleckig" bezeichnen könnte. Gemeint ist, daß Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse eingelagert sind, die sich deutlich abheben, d.h. größer sind und vereinzelt stehen. Das Gestein ist ungleichkörnig. Ursache ist oft die beschleunigte Abkühlung einer Gesteinsschmelze. Wenn sich die ersten Kristalle in einer Schmelze gebildet haben und die Temperatur dann schnell sinkt, haben die Minerale der Restschmelze keine Zeit zum Auskristallisieren. Der Zustand von vereinzelten Kristallen wird praktisch „eingefroren".
Eine möglich Ursache dieser beschleunigten Abkühlung ist ein Vulkanausbruch, der die Schmelze nach oben transportiert. Auch das Eindringen eines Magmas, in dem die Kristallbildung bereits begonnen hat, in ein kühleres Umgebungsgestein kann zur beschleunigten Abkühlung (und damit dem Abbruch der weiteren Kristallbildung) führen.

- Porphyrit      Ein Porphyr, dessen Einsprenglinge überwiegend aus Plagioklas bestehen.

- Protogin - Zone      Eine wichtige geologische Struktur in Südschweden, die den östlichen Rand der svekonorwegischen Gebirgsbildung (vor ca. 1 Milliarde Jahre) nachzeichnet.
Die Protogin-Zone trennt das südwestschwedische Gneisgebiete von den östlich davon gelegenen Gesteinen der svekofennischen Gebirgsbildungen (vor ca.1.8 Mrd. Jahren). Sie verläuft von Schonen nordwärts, westlich des Vättern und östlich des Vänern um dann leicht nordwestlich abbiegend Norwegen zu erreichen. Die Protoginzone ist gekennzeichnet durch viele tiefgehende, hauptsächlich Nord-Süd verlaufende Störungen. Westlich der P. ist das Grundgebirge angehoben worden. Die dort aufgeschlossenen Gesteine stammen aus einer größeren Tiefe als die Gesteine östlich davon.
Im Gelände ist die Protoginzone nur am Gefüge der Gesteine erkennbar, nicht als Landschaftsform.

- Quarz    SiO2 (Siliziumdioxid). Zusammen mit den Feldspäten bildet Quarz die Masse aller Gesteine (an der Erdoberfläche). Quarz ist in den gemäßigten und in den kalten Klimazonen stabil und verwittert fast nicht. Deshalb ist Sand (=Quarz) oft ein Endglied der Gesteinsverwitterung.
Quarz kann durch Verunreinigungen praktisch alle Farben aufweisen. Meist ist er jedoch weißlich bis grau oder farblos.
Quarz ist druckempfindlich - im geologischen Sinne, also bei Drücken im Bereich von tausenden Kilo pro cm
2. Bei Belastung kommt es zu Verformungen und der Quarz beginnt seitlich auszuweichen. (Umkristallisation im festen Gesteinsverband).

- Quarzporphyr   Allgemeiner Begriff für porphyrische Gesteine mit Quarzüberschuß, d.h. es finden sich Einsprenglinge in einer dichten Grundmasse ("Porphyr") und im Gefüge sind Quarze enthalten (Quarzüberschuß). In der Geschiebekunde bedeutet "Quarzporphyr" zusätzlich, daß die Grundmasse dicht ist, also unter der Lupe nicht in Einzelkristalle aufgelöst werden kann. (Siehe auch Granitporphyr).

- Rapakiwi     Ein Gestein mit granitischer Zusammensetzung, ungewöhnlichem Gefüge und besonderer Entstehung.
Auffälliges Kennzeichen sind Ovoide, d.h. runde Einsprenglinge, die im Kern aus Alkalifeldspat bestehen und von Plagioklas umhüllt werden. Graphische Verwachsungen (Verschränkungen von Alkalifeldspat und Quarz) sind die Regel.
Der Name stammt aus dem Finnischen und weist auf die gelegentlich stark ausgeprägte Verwitterungsneigung hin. Details siehe unter "Rapakiwis".

- Rapakiwigesteine      Mit diesem Begriff werden Gesteine gekennzeichnet, die aus den Rapakiwiplutonen stammen, aber auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen sind. Rapakiwis zeigen mehr als einen Gefügetyp, was am Anfang etwas verwirren mag. Erläuterungen finden Sie unter: "Was sind Rapakiwis"?

- Regionalmetamorphose    Gesteinsumwandlung durch Druck und Temperatur im großflächigen Maßstab (ganze Regionen sind betroffen). Auslösender Prozeß ist in der Regel die Entstehung eines Gebirges, in dessen Kernzone dann ein ausgedehntes Gebiet mit metamorpher Umwandlung entsteht.

- Sörmlandmulde

- Svekofennische Orogenese      Gebirgsbildung, die vor etwa 1.9 - 1.75 Milliarden Jahren weite Teile des Baltischen Schildes formte.
Mittel - und Nordschweden sowie der südwestliche Teil Finnlands bestehen aus Gesteinen, die damals in Kilometertiefe gebildet wurden und die heute an der Oberfläche anstehen.
Nur der Nordosten Finnlands und der äußerste Norden Schwedens sind älter. (Archaische Gesteine)
Die Bezeichnung "Svekokarelische Orogenese" meint den gleichen Vorgang.
Westlich der svekofennischen Provinzen schließt sich das svekonorwegische Gestein an. (Zum Teil liegt auf diesem noch das Kaledonische Gebirge.)

- Svekonorwegische Orogenese     Gebirgsbildung, die vor etwa 1 Milliarde Jahre stattfand und Südwestschweden sowie große Teile Norwegens gestaltete. Das Gebirge ist längst abgetragen, die deformierten Gesteine, die dabei entstanden, sind jedoch gut zugänglich. Einzelheiten siehe: Geschichte des skandinavischen Gebirges. 

- xenomorph     "fremdgestaltig", siehe idiomorph.

- Zonare Kristalle     Kristalle wachsen bei ihrer Entstehung. Wenn sich während dieses Wachstums die Umgebungsbedingungen verändern, zeigt sich das in den dabei entstehenden Anlagerungen. Im Querschnitt haben die Kristalle dann Wachstumszonen - ähnlich wie ein Baum Jahresringe zeigt.
Rechts sehen Sie mehrere radial verwachsene Feldspäte. Sie haben gemeinsame konzentrischen Wachstumsringe.
Oft ist die Wachstumszonierung ein Hinweis auf Plagioklas. Alkalifeldspäte zeigen diese konzentrischen Streifen eher seltener.

 
- Zwillinge      Zwei oder mehr Kristallindividuen bilden zusammen einen einzigen Kristall. In magmatischen Gesteinen sind Feldspäte regelmäßig verzwillingt.
Es gibt zwei leicht zu erkennende Zwillingsbildungen, die zur Unterscheidung der verschiedenen Feldspäte geeignet sind.
A) Karlsbader Zwillinge: Eine Verbindung von zwei Feldspatkristallen zu einem einzigen, zweigeteilten Mineralkorn. Ein Karlsbader Zwilling ist sicherer Hinweis, um einen Alkalifeldspat von einem Plagioklas zu unterscheiden. Die Nahtstelle der zwei Kristallhälften im Kalifeldspat verläuft in der Längsrichtung des Kristalls. Wenn das Gestein bewegt wird, spiegeln die beiden Hälften, die nicht immer exakt gleich groß sein müssen, in unterschiedlichen Positionen auf. Der Effekt ist in den Bildern unten  links und in der Mitte abgebildet. Eine Hälfte des Kristalls steht fast in Reflexionsstellung und ist etwas heller, die andere Hälfte zeigt nur die Farbe des Feldspates. Innerhalb dieser beiden, abwechseln spiegelnden Flächen dürfen keine weiteren Zwillingsstreifen zu erkennen sein.
B) Polysynthetische Verzwilligung: Daran lassen sich Plagioklase erkennen.
Leider sind die Verzwilligungen unauffälliger, man muß sich Mühe geben, die Zwillingsstreifung zu finden. Charakteristisch ist die strenge Parallelität sowie die Vielzahl eng nebeneinander liegender Zwillingsindividuen. Man sieht sie nur in Reflexionsstellung!
Im unten rechts abgebildeten Plagioklas sind die parallelen Linien schön zu erkennen. Die Farbe des Kristalls ist dabei unerheblich. Die eng liegenden, schnurgeraden Linien sind die typischen polysynthetischen Zwllingsstreifen im Plagioklas.
 
Die hier getroffene Unterteilung ist für die makroskopische Beurteilung gedacht und deshalb vereinfacht.
Mehr dazu unter "Einführung in die Gesteinsbestimmung".